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Schüco-Arena mit Fahne
bis ins Gefängnis erkundet

Kindergarten Baumheide besucht Arminia Bielefeld


Von Gerhard Hülsegge (Text)
und Carsten Borgmeier (Foto)
Baumheide (WB). Wozu braucht ein Fußball-Stadion ein Gefängnis? Diese und andere Fragen beantwortete jetzt Steffen Dauter (28), Assistent der Geschäftsleitung des Bundesliga-Erstligisten DSC Arminia Bielefeld, neun von 80 Kindern des evangelischen Kindergartens Baumheide beim Besuch in der Schüco-Arena Mit der Straßenbahn waren die Fünf- und Sechsjährigen im Rahmen ihres Projektes »Fußball spielen« in Begleitung der Erzieherinnen Birgit Leowsky (46) und Margarita Giesbrecht (56) von der Donauschwaben- an die Melanchthonstraße gefahren.
Hintergrund des Ausflugs war das Kindergarten-Projekt »Fußball spielen«. »Irgendwann ist dabei auch der Wunsch entstanden, das Bielefelder Stadion zu besichtigen«, so Leowsky. Beim DSC rückten die Nachwuchs-Kicker mit einer selbst gefertigten Vereins-Fahne an. Die drei Buchstaben des »Deutschen Sport-Clubs« hatten sich die Kinder »aus der Zeitung abgeguckt«.
Beim Picknick auf der Tribüne gab's gleich die erste Information. Nämlich die, dass in Gänze 26601 Besucher in der 1926 errichteten früheren »Alm« Platz finden. Dann ging's am Spielfeldrand entlang in die Spielerkabinen. »Die Tore haben wir abgebaut, damit wir den Rasen mähen können«, erklärte Dauter nebenbei. 14 Fußbälle stünden für jedes Spiel bereit. Flutlichtanlage und Video-Wände stießen auf nicht minder großes Interesse.
»Hier zieht sich unser Torwart und Mannschaftskapitän Mathias Hain bei jedem Heimspiel um«, sagt Dauter, in den Katakomben angekommen, und zeigt auf den Eckplatz in der Kabine, direkt neben der Tafel für letzte Spielanweisungen durch den Trainer. Massage-Raum und Whirl-Pool für die Profi-Kicker ließen erahnen, wie sich große Fußballer fit halten. Einmal wie Owomoyela, Buckley und Co. in der zurückliegenden Saison ins Stadion einlaufen Ñ auch dieser Wunsch der Kindergarten-Kinder ging in Erfüllung, bevor sie sich mit lauten »Arminia«-Rufen und Halmen des »heiligen« Rasens in der Hosentasche vom Ort, den die meisten bislang nur aus dem Fernsehen kannten, verabschiedeten. Nun auch wissend, dass man als Fußball-Fan nicht randalieren darf, weil sonst der Mini-Knast auf ihn wartet.

Artikel vom 08.06.2005