08.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nur nicht noch einmal
wie »Hühner« spielen

EM in England: Frauen müssen sich steigern

Warrington (dpa). Erleichterung, Selbstkritik und gute Vorsätze - nach dem qualvollen EM-Auftaktsieg gegen Norwegen offenbarten die deutschen Fußball-Frauen die ganze Bandbreite ihrer Gefühlswelt.
»Wir sind schlecht aus den Startlöchern gekommen, aber wir haben die erste Hürde genommen«, resümierte Steffi Jones. Die Abwehrchefin hakte den Stolperstart mit dem sehr glücklichen 1:0-Sieg gegen Norwegen in Warrington unter der Rubrik »Standortbestimmung« schnell ab: »Jetzt wissen wir, wo wir stehen. Aber ich bin sicher, dass wir uns wie immer steigern werden.«
Schonungsloser fiel die Analyse von Renate Lingor aus, die den Titelverteidiger als Ersatz-Spielführerin für die noch verletzte Birgit Prinz aufs Feld geführt hatte. »Am Anfang sind wir rumgelaufen wie die aufgescheuchten Hühner«, befand die Weltmeisterin, die gleichwohl zum »Player of the Match« gekürt wurde.
Siegtorschützin Conny Pohlers konnte sich immerhin über ein Lob der Bundestrainerin freuen. »Das Tor zählt. Sie hat wieder ihre Qualitäten unter Beweis gestellt«, sagte Tina Theune-Meyer. Die Potsdamer Stürmerin hatte in der 61. Minute ihr Team mit einem satten Schrägschuss erlöst. Nach dem »Grottenkick« fordert sie eine deutliche Steigerung im nächsten Spiel morgen (18.15 Uhr/Eurosport) gegen Italien: »Wir müssen uns um 180 Grad drehen.« Ein Sieg gegen die Italienerinnen, die gegen den EM-Geheimfavoriten Frankreich 1:3 verloren, könnte für den fünfmaligen Europameister bereits den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale bedeuten.

Artikel vom 08.06.2005