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Familie kapiert die Globalisierung

Mainzelmänner starten dreiteilige Dokumentation »Fall Deutschland«

ZDF, 22.45 Uhr: Zum Auftakt der Berichterstattung über den Bundestagswahlkampf blickt das ZDF auf den »Fall Deutschland«.

In der dreiteiligen Dokumentation suchen »Spiegel«-Chefredakteur Stefan Aust und Claus Richter, Redaktionsleiter des ZDF-Magazins »Frontal 21«, an drei Abenden nach den Gründen für den »Abstieg« der Bundesrepublik - vom »Wirtschaftswunder« bis zur aktuellen Massenarbeitslosigkeit.
Mit dem »Röntgenblick« auf die Wirtschaftspolitik seit Kanzler Konrad Adenauer wolle der Sender Daten und Fakten für eine Wahlentscheidung anbieten, sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Dabei werde eine Partei übergreifende Kontinuität wirtschaftspolitischer Fehler deutlich, betonte Brender. Die Produktion sei lange vor der Ankündigung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zur Neuwahl des Bundestags geplant worden.
Im Mittelpunkt der Dokumentation steht eine Wolfsburger Familie, die seit drei Generationen bei VW arbeitet. Die Härmelings haben, wie Richte sagt, »die Globalisierung kapiert« und sich auf weniger Rente und mehr Jobsorgen eingestellt. Zu Wort kommen außerdem 30 Zeitzeugen, darunter »Wirtschaftskapitäne«, Wissenschaftler und Politiker wie Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt, Alt-Bundespräsident Richard von Weizsäcker, der frühere SPD-Politiker Oskar Lafontaine, der gerade sein neues Buch vorstellt, und der einstige IG-Metall-Chef Franz Steinkühler.
Der erste Teil, »Das Wirtschafswunder«, zeichnet heute die Jahre der Prosperität bis zum beginnenden Abschied vom »wohlverdienten« Wohlstand nach. Im zweiten Teil, »Der Weg aus der Krise« (morgen, 22.15 Uhr), wird die Ära der sozial-liberalen Koalition dargestellt. Der dritte Teil, »Die globale Herausforderung« (Sonntag, 12. Juni, 21.45 Uhr), widmet sich der Wirtschaftspolitik nach der Wiedervereinigung.

Artikel vom 08.06.2005