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»Klösterchen ist doch ein Begriff«

Erzbischof besuchte Franziskus Hospital und St. Pius-Altersheim

Bielefeld (bp). »Klösterchen muss man sagen - dann weiß jeder in Bielefeld, was gemeint ist,« weiß Erzbischof Hans-Josef Becker. Er ist auf Visitation, besuchte gestern zunächst das katholische St. Pius-Altersheim, hatte abends ein Gespräch mit Bielefelder Religionslehrern und war »zwischendurch« im Franziskus-Hospital.

Dechant Uwe Wischkony, der die 18 katholischen Gemeinden Bielefelds vertritt und Pfarrer von St. Jodokus ist, hat den Terminplan »im Griff«, achtet darauf, dass der Erzbischof sich nicht irgendwo verplaudert. Im Klösterchen kennt Hans-Josef Becker sich aus: Als Weihbischof gab er der Klinik nach Umbau und Erweiterung vor dreieinhalb Jahren seinen Segen.
Als Prof. Dr. Friedrich Degenhardt gestern zur Besprechung kam, wurde er vom Erzbischof mit einem herzlichen »Noch ein Doktor! Welche Richtung vertreten Sie?« begrüßt.
Im Mittelpunkt seines Besuchers im Franziskus-Hospital stand das Gespräch mit Leitungskräften und Mitarbeitervertretern. Gesprochen wurde über den Status als katholisches Krankenhaus und über Themen der Medizinethik. Weiteres Schwerpunktthema war die Zukunftssicherung im schärfer werdenden Krankenhausmarkt.
Das Erzbistum Paderborn hat sich mit seinen fast 50 Krankenhäusern früh den neuen Herausforderungen gestellt. Bereits seit mehreren Jahren werden - mir einer Ausnahme - alle katholischen Krankenhäuser in der Rechtsform der GmbH geführt. Das Klösterchen gehörte 1990 zu den ersten, die diese Rechtsform wählten. Viele Kliniken haben inzwischen regionale Verbände gegründet, so auch das Franziskus Hospital gemeinsam mit dem Herforder Mathilden Hospital und dem Wiedenbrücker St. Vinzenz Hospital.
Der Erzbischof betonte, die katholische Kirche wolle weiter Kliniken, Schulen und Kindergärten im christlichen Glauben, aber im ökumenischen Auftrag prägen - auch im Klösterchen sind gut 80 Prozent der Patienten nicht katholisch - machte aber gleichzeitig klar, dass die Einrichtungen wirtschaftlich zurecht kommen müssten. Hans-Josef Becker: »Wir wollen es besser machen als der Staat, nicht künftigen Generationen unsere Schulden hinterlassen.«

Artikel vom 07.06.2005