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1:0-Sieg zum EM-Auftakt

Pohler bewahrt Deutschland vor Pleite gegen Norwegen

Warrington (dpa). Conny Pohlers hat Titelverteidiger Deutschland vor einer Pleite zum EM-Auftakt bewahrt.

Die Potsdamer Stürmerin bescherte der Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) gestern bei der Frauenfußball-Europameisterschaft in England im ersten Vorrundenspiel der Gruppe B mit ihrem Siegtreffer in der 61. Minute den glücklichen 1:0 (0:0)-Erfolg über Norwegen. 2000 Zuschauer im Halliwell-Jones-Stadion von Warrington sahen eine über weite Strecken zerfahrene Partie. Am Ende zählten für die ohne die verletzte Spielführerin Birgit Prinz angetretene deutsche Elf nur die drei Punkte. Immerhin ist die Bilanz gegen den Angstgegner mit zehn Siegen, vier Remis und zehn Niederlagen nun vollkommen ausgeglichen.
Der fünfmalige Europameister musste wie befürchtet ohne Weltfußballerin Prinz auskommen, die sich erst vor neun Tagen im DFB-Pokalfinale eine Oberschenkelzerrung zugezogen hatte. »Birgit hat zwar beim Abschlusstraining mittrainiert, aber wir wollten kein unnötiges Risiko eingehen«, sagte Cheftrainerin Tina Theune-Meyer. Durch den Ausfall kam im Angriff U-19-Weltmeisterin Anja Mittag (Potsdam) zu ihrem ersten EM-Einsatz neben der Duisburgerin Inka Grings. Über die Flügel sollten sich Kerstin Garefrekes und Conny Pohlers ins Offensivspiel einschalten.
Die deutsche Elf begann nervös und spielte zaghaft und uneffektiv nach vorn. Die Norwegerinnen machten es kaum besser und produzierten ebenfalls viele Abspielfehler. Dennoch geriet die deutsche Abwehr nach einem Konter über Dagny Mellgren in Bedrängnis, doch Unni Lehn (3.) scheiterte an Torhüterin Silke Rottenberg.
Die DFB-Auswahl kam mit der robusten und aggressiven Spielweise der Skandinavierinnen gar nicht zurecht, ließ sich vor allem in der ersten Hälfte den Schneid abkaufen und erspielte sich nur eine echte Torchance: Garefrekes (38.) setzte einen Volleyschuss über das Tor. Nach dem Wechsel bemühte sich der Titelverteidiger um mehr konstruktiven Spielaufbau und kam durch Grings zur bis dato besten Chance (53.). Norwegens Torfrau Bente Nordby war schon geschlagen, doch Ane Stangeland rettete knapp vor der Linie. Auf der Gegenseite parierte Rottenberg einen Distanzschuss von Stine Frantzen (56.). Das erlösende 1:0 gelang Pohlers nach gut einer Stunde mit einem satten Schuss an den Innenpfosten nach guter Vorarbeit von Garefrekes.

Artikel vom 07.06.2005