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Ullrichs erster
Saison-Sieg mit
»Gelb« belohnt

Lance Armstrong nur auf Rang vier

Weinfelden (dpa). Jan Ullrich hat seinen ersten Saisonsieg verbucht und mit dem Erfolg im Einzelzeitfahren bei der »Tour de Suisse« eine Kampfansage an Lance Armstrong geschickt. Drei Wochen vor der Tour holte sich der Vorjahressieger Ullrich in Weinfelden erneut das Gelbe Trikot.

Dagegen musste sich der sechsmalige Tour- Armstrong am Ende der Fernfahrt Dauphiné Libéré mit Platz vier zufrieden geben und ist anders als Ullrich weiter ohne Sieg in diesem Jahr. Den Gesamtsieg holte sich in Frankreich der Spanier Inigo Landaluze.
Ullrich spulte bei guten äußeren Bedingungen 36 sehr schnelle Kilometer ab und hatte 15 Sekunden Vorsprung auf den Australier Bradley McGee und den Weltmeister im Zeitfahren, Michael Rogers, ebenfalls aus Australien. »Mein Sieg vor den tollen Fans ist Klasse. Ich wollte an das Limit gehen. Es war ein Test für mein Spezialrad, das mir Giant auf den Leib geschneidert hat. Wir haben seit dem letzten Einsatz bei der Aragon-Rundfahrt neue Einstellungen vorgenommen«, sagte Ullrich.
Das gute deutsche Abschneiden komplettierten der Berliner Jens Voigt als Siebter und Patrik Sinkewitz aus Fulda als Zehnter. Bereits an diesem Montag steht Ullrich mit der 154 Kilometer langen Etappe ins österreichische St. Anton am Arlberg aber der nächste Test bevor. Kurz vor dem Ziel wartet ein schwerer Anstieg auf die Fahrer.
Auf der Auftaktetappe am Samstag über 170 Kilometer von Schaffhausen nach Weinfelden hatte Ullrich keine Probleme, mit dem Hauptfeld das Ziel zu erreichen. Den Sieg holte sich im Sprint überraschend der Österreicher Bernhard Eisel vor dem Belgier Tom Boonen, der in diesem Jahr mit den Siegen bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix schon große Erfolge feiern konnte. Der Steinhagener Profi Jörg Ludewig (Domina Vacanze) belegte bei der Auftakt-Etappe den 115. Platz, im Zeitfahren erreichte er mit 3:48 Minuten Rückstand auf Sieger Ullrich den 85. Rang und ist in der Gesamtwertung die »Nummer« 82.
Armstrong zeigte sich mit seinem Abschneiden in Frankreich nicht ganz zufrieden, aber auch nicht beunruhigt: »Ich war nicht explosiv und fähig, mich abzusetzen. Ich konnte nur folgen, aber ich weiß, dass ich mich von hier aus auf ein anderes Niveau steigern kann.« Am Schluss-Tag mit 128 Kilometern von Morzine-Avoriaz nach Sallanches belegte Armstrong Platz drei hinter seinen Mannschaftskollegen George Hincapie aus den USA und dem Ukrainer Jaroslaw Popowitsch. Tages-Vierter wurde der Kasache Alexander Winokurow vom T-Mobile-Team.

Artikel vom 13.06.2005