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David Nalbandian spielt »wilde Sau«

Schüttler siegt und freut sich trotzdem nicht


Halle (WB/tip). Es gibt Siege, über die kann man sich einfach nicht freuen. Einen solchen erlebte Rainer Schüttler bei seinem 6:3, 6:3 über den Argentinier David Nalbandian. Denn der Südamerikaner vergaß Mitte des zweiten Satzes völlig seine Manieren und verdarb dem Korbacher den Spaß an einem der selten gewordenen Erfolgserlebnisse.
Zwischenzeitlich roch es beim Stand von 3:2 für den Argentinier im zweiten Satz sogar gewaltig nach Abbruch, als sich Nalbandian zehn Minuten lang stur weigerte, weiterzuspielen. Vorher hatte er bereits ein Racket zertrümmert, seine Sitzgelegenheit malträtiert und sich mehrfach mit dem Schiedsrichter angelegt.
Am Ende erhob er sich nach zwei Spielabzügen zum 3:4 zwar noch einmal, aber nur, um Schüttler »kampflos« den Sieg zu überlassen. Der Gewinner verstand die Welt nicht mehr: »Dass Nalbandian so heftige zehn Minuten auf dem Platz hat, habe ich noch nicht erlebt«, meinte Schüttler, der keinen speziellen Anlass für die Ausraster seines Gegenüber erkannte: »Mitte des ersten Satzes gab es einen Breakball, den ich sehr gut gespielt habe. Danach hat er angefangen, mit dem Schiedsrichter zu diskutieren.« Dann habe sich die Situation hochgeschaukelt. Schüttler: »Da sind einige nicht so nette Worte gefallen, und dann ist er völlig getillt.«

Artikel vom 08.06.2005