Stuttgart (dpa). Der VfB Stuttgart hat mit seinem Flirt mit Trainer Wolfgang Wolf heftigen Wirbel beim Bundesliga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg ausgelöst. Ein spektakulärer Doppelwechsel soll zwei wichtige Personalfragen bei den Schwaben auf einen Schlag erledigen.
Nach Informationen des Deutschen Sportfernsehens (DSF) wird »Club«-Coach Wolf für den entlassenen Matthias Sammer das Kommando beim VfB übernehmen. Auch die Nachfolge für Kevin Kuranyi, der für geschätzte 6,5 Millionen Euro zu Schalke 04 gehen kann, scheint geregelt. Mit Wolf kommt nach Angaben des Fernsehsenders auch Torschützenkönig Marek Mintal. Der VfB dementierte jedoch energisch, dass er sich mit Wolf schon einig sei. Beim »Club« lösten die Spekulationen heftigen Wirbel aus. Sportdirektor Martin Bader verwies auf Wolfs bis 2007 laufenden Vertrag, der Coach selbst bekannte sich an seinem Urlaubsort am Lago Maggiore klar zum FCN: »Ich habe einen Vertrag bis 2007 - dem ist nichts hinzuzufügen.« Präsident Michael A. Roth nahm Kontakt mit seinem VfB-Kollegen Erwin Staudt auf und wollte mit dem Anruf deutlich machen, dass er nicht gewillt sei, »über eine Trainerdiskussion nachzudenken.« Stuttgarts Präsident habe ihm unmissverständlich versichert, dass Wolf nicht zu den Trainerkandidaten gehöre, berichtete Roth. »Zu den Meldungen um einen Wechsel von Mintal hat Herr Staudt mir versichert, dass Mintal gar nicht ins sportliche Anforderungsprofil des VfB passe.« Zuvor hatte Roth in der Nürnberger »Abendzeitung« die Stuttgarter heftig angegriffen. »Die beim VfB sollen sich einen Trainer backen. Die haben sie doch nicht alle. Keiner mit gutem Job und gesundem Menschenverstand geht nach Stuttgart«, sagte der »Club«-Chef. Roth ist für »kein Geld der Welt« bereit, Trainer und Torjäger an den Ligakonkurrenten abzugeben. Der slowakische Nationalspieler, dessen Vertrag bis 2008 läuft, und Wolf sind langfristig an den »Club« gebunden. Den VfB würde ein möglicher Doppelschlag daher äußerst teuer zu stehen kommen. Allein Mintal soll dem »Club« um die zehn Millionen Euro wert sein. Vorerst befasst sich der UEFA-Cup-Teilnehmer allerdings mit der Nachfolge Sammers. Neben Wolf ist der Österreicher Walter Schachner vom Grazer AK erster Anwärter.
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