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Bibeln im Gepäck - Peitschenhiebe

Jagd auf christliche Symbole in Riad

Von Rolf Dressler
Riad (WB). Die Regime islamischer Länder verstärken den Verfolgungsdruck gegen Andersgläubige, vor allem Christen.

Besonders negativ tut sich dabei Saudi-Arabien hervor: Bibeln werden in großer Zahl beschlagnahmen, im Reißwolf vernichtet oder verbrannt. Das berichtete Patrick Goodenough aus Alexandria/Virginia, Chefredakteur des Internetdienstes CNS. Die Weltöffentlichkeit schweige dazu sträflich, während sie weitaus kleinere mutmaßliche Verfehlungen amerikanischer Soldaten in Guantanamo maßlos überzeichne und »Beleidigungen des Korans« zu einem Mega-Skandal hochspiele.
Fakten: Mit rüden Methoden bei der Zollkontrolle an saudischen Flughäfen wird bei Einreisenden nach Bibeln und christlichen Schriften gesucht. Wer mit mehreren Exemplaren erwischt wird, dem drohen nach islamischem Recht 70 Peitschenhiebe. Selbst Schnellgericht und Todesstrafe sind möglich. Immer wieder werden insbesondere auch in Saudi-Arabien christliche Symbole geschändet bzw. brutal zerstört. An der Tagesordnung, so sagte Goodenough weiter, sind in den meisten islamischen Ländern Übergriffe auf »unreine« Angehörige anderer Glaubensbekenntnisse, vorrangig Christen.
Kürzlich sei eine katholische Nonne am Flughafen Dschidda von Beamten zum Ausgang in Richtung Mekka abgedrängt worden, um ihr dann eine massive Provokation des Islam und des Ko- ran vorzuwerfen. Daraufhin entrissen die Beamten der Ordensfrau eines Halskette mit Kreuz und zerfetzten ihr Gebetbuch.
Völliges Unverständnis äußern betroffene Christen darüber, dass die Massenmedien, demokratische Regierungen und selbst die christlichen Kirchen zu den Praktiken in islamischen Staaten überwiegend schwiegen. Das stehe in krassem Widerspruch zu Protest und Aufruhr von islamischer Seite schon bei einer nur vergleichsweise geringfügigen Kritik an deren Kultur- und Glaubensverständnis.
Kritikwürdig seien aber erst recht die sogenannten »Ehrenmorde«, ungezählte Zwangsverheiratungen und Zwangsbeschneidungen von Mädchen.

Artikel vom 11.06.2005