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Die Menschen stets zur Kunst geführt

Naturfreunde erinnern an Eduard Herterich


Bielefeld (mb). Ein einsamer Sandweg biegt um einen kleinen Kiefern bewachsenen Felsen in der Senne, während die Sonne die erhabenen Wolkenformationen in ein Lichtspiel verwandelt. Ein laues Lüftchen scheint die Beine zu umspielen, während man voll Heimweh den Sandweg in Eduard Herterichs Aquarell entlang sieht.
Die Kunstwerke des Malers waren am vergangenen Wochenende Thema einer Ausstellung der Naturfreunde Bielefeld anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Vereins. Die Ausstellung erinnerte an den bereits 1995 verstorbenen Maler, dessen Werke Bielefelder Herzen noch immer höher schlagen lassen. Liebhaber erzählen von Landschaftszügen, die unverkennbar in der Umgebung wiederzufinden sind, von Gartentorbögen, die jemand auf dem Grundstück des Freundes wiedererkannt haben will. »Eduard Herterich war ein guter Beobachter«, erzählt Rainer Krause, Lehrer der Musik und Kunstschule Bielefeld. »Diese Gabe spiegelt sich in der detailgetreuen Wiedergabe seiner Malereien und Zeichnungen wider.« Einige seiner Schüler und der Kunstkurs der zwölften Klasse des Ceciliengymnasiums unter der Leitung von Klaus Ewering hatten in einer Retrospektive den unverwechselbaren Stil des Lokalmatadors wieder aufleben lassen. »Meine Schüler waren von der minutiösen Ausarbeitung des Kleinen und Einfachen in Herterichs Bildern begeistert«, erzählt Ewering.
»Herterich hat zu Lebzeiten die Menschen zur Kunst geführt«, fügt Gerd Weichynik, Vorsitzender der Naturfreunde hinzu. »Daher versuchen auch wir als Kulturverein mit Arbeitertradition diesem Weg zu folgen.«

Artikel vom 07.06.2005