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Ungewöhnlich ist nicht unmöglich

Wenn«s um »ungewohnte Dimension« geht, sind Tischler die richtige Adresse

Die Dimensionen sind so »ungewohnt« wie der Ausstellungsort: Vom 9. bis 12. Juni präsentieren Bielefelds Tischlermeister auf dem Jahnplatz im Herzen der Innenstadt ungewohnte Dimensionen. Ansprechendes Design und kreative Vielfalt sollen die enorme Leistungsstärke der Tischlerzunft belegen und Appetit machen, auch ungewöhnliche Wohnideen anzugehen.

»Die Ausstellung Ungewohnte Dimensionen ist keine Produkt- oder Leistungsschau des Tischlerhandwerks im herkömmlichen Sinne«, erklärt Frank Wulfmeyer, Obermeister der Tischler-Innung Bielefeld. Sie zeigt vielmehr sehr bildhaft die intensive Auseinandersetzung der Tischler mit den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen und den eigenen handwerklichen und kreativen Möglichkeiten, darauf entsprechende Antworten zu formulieren. Diese Antworten beruhen auf handwerklicher Erfahrung der Zunft und vielfältiger technischer Kompetenz.
Der Container der NRW-Tischler, der seit 2003 auf Tour ist durch das Land und an den jeweiligen Ausstellungsorten zu einer respektablen Schaufläche von 68 Quadratmetern ausgefahren wird, zeigt in vier einzelnen Abteilen die Bereiche Bad/Wellness, Schlafen und Ruhen, Wohnen und Essen sowie die Küche, in der es immer weniger um das reine Kochen als um den Faktor Kommunikation und Offenheit geht.
Zu den bei Tischlern besonders nachgefragten Artikeln für das eigene Heim sind große Esstische als Mittelpunkt von Familieneinkehr und Klön im Freundeskreis. Aktuell aus Italien zu vernehmen ist, dass mediterrane Trends in Kombinationen mit dunklen Holztönen angesagt sind in den nächsten Jahren, wissen die Tischler. Bewusst provozierend überzeichnet sind aber auch eine »hölzerne« Badeinrichtung und eine Ruhezone, die in Form und Farbe absolut andersartig ist.
Die Innung möchte mit den ungewohnten Dimensionen Antworten geben für Menschen, die nach individuellen Lösungen aufgrund eigener persönlicher Lebenssituation suchen und die offen sind für Veränderungen.
Beispiel Badezimmer: Die Welt im Ausstellungscontainer der Tischler arbeitet mit einer ungewöhnlichen Nasszelle in der Form von einem überdimensionalen Ei, einem intelligenten Spiegel und einem hölzernen Waschtisch. Selbst die »Pseudo-Handtücher« an der Wand sind aus Holz nachgebildet, dienen anschließend als Ablage für die üblichen Kleinigkeiten im Bad.
In der Ausstellung, die von 14 der 64 Innungsmitgliedern als fachkundigen Beratern begleitet wird, um jedem Besucher individuell Fragen beantworten zu können, wollen die Tischler zeigen, wie vielschichtig die Artikel und Ideen sind, die man zwar für Geld im Handel nicht umsetzen kann, wohl aber für einen ähnlichen Preis im Handwerk. Die Tischlermeister, unterstreicht Wulfmeyer, haben im Hinblick auf Design mehr zu bieten als viele Verbraucher vermuten: »Also vorbeikommen und sich auf dem Jahnplatz überraschen lassen.«

Artikel vom 07.06.2005