Warstein/Bielefeld (dpa/WB). Die sauerländische Warsteiner-Brauerei will weiter auf Einkaufstour in Deutschland gehen. »Wir haben großes Interesse an Erdinger und Jever«, erklärte Warsteiner-Geschäftsführer Gustavo Möller-Hergt der »Welt am Sonntag«.
Erst vor etwa einem Monat hatte Warsteiner die Düsseldorfer Altbier-Brauerei Frankenheim übernommen. »Unsere Kriegskasse ist gefüllt und wir können noch einige Akquisitionen betreiben, wenn die Brauereien zu uns passen«, erklärte Warsteiner-Inhaber Albert Cramer der Zeitung. Sprecher von Erdinger und des Jever-Mutterkonzerns Brau und Brunnen wiesen die Absichten von Warsteiner am Wochenende zurück. Ein Sprecher der Privatbrauerei Erdinger Weissbräu sagte: »Erdinger Weissbräu ist und bleibt unverkäuflich.« Die Brauerei werde auch künftig im 100-prozentigen Privatbesitz von Inhaber Werner Brombach bleiben. Es hätten keine Gespräche oder Verhandlungen mit einem Übernahmeinteressenten stattgefunden. Brau und Brunnen-Sprecher Udo Dewies sagte in Dortmund: »Definitiv steht Jever nicht zum Verkauf. Jever ist eine unserer wichtigen Kernmarken.« Jever gehört seit der Übernahme von Brau und Brunnen durch Dr. Oetker zu der »Radeberger«-Gruppe des Bielefelder Konzerns. Warsteiner würde sich laut Zeitungsbericht mit den Zukäufen mit einem Schlag wieder an die Spitze unter Deutschlands Bieren katapultieren. Die Brauerei (3,7 Millionen Hektoliter Bierausstoß im Jahr 2004) fiel in den vergangenen Jahren hinter Marktführer Krombacher (5,44) und Bitburger (4,12) zurück. Mit Jever (1,22 Mio Hektoliter) möchte Warsteiner den norddeutschen Raum abdecken und ein Gegengewicht zu Becks aufbauen. Im Süden Deutschlands soll die Position mit Erdinger (1,45) deutlich ausgebaut werden. Finanzieren will Cramer weitere Übernahmen angeblich mit dem Verkauf von Immobilien. So sind sieben Hotels der Welcome-Gruppe in seinem Besitz. »In diesem Bereich kann ich einiges versilbern«, sagte Cramer.
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