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Mit 100 Jahren gehört
dem TuS die Zukunft

Jung und lebendig: Hillegosser feiern ihre »Einigkeit«


Von Uwe Koch (Text und Fotos)
Bielefeld (WB). »Willkommen im Club der Hundertjährigen«, lautete die freundliche Begrüßung von Stadtsportbund-Präsident Ulrich Zimmer. Der TuS »Einigkeit« Hillegossen feierte mit einem Festakt das 100. Jahr seines Bestehens und hörte Zimmers berufenes Lob sehr gern: »Dieser Verein hat die Zukunft. Er ist jung und lebendig.«
Mit einem Gottesdienst im Festzelt wurde am Sonntag der offizielle und feierliche Teil der Jubiläumsveranstaltung eingeläutet. Sodann hieß TuS-Vorsitzender Gerhard Filges die geladenen Gäste willkommen: Neben Oberbürgermeister Eberhard David und Hermann Korfmacher, der Präsident des Westfälsichen Fußball- und Leichtatletikverbandes (WFLV), waren dies Michael Buschmeyer vom Westfälischen Turnerbund (WTB) und Professor Dr. Wilhelm Meyer vom Landessportbund (LSB).
»Nicht immer golden« seien die Wege des Vereins in den vergangenen hundert Jahren gewesen, sagte Filges, aber der TuS habe einen »festen Bestand« im Hillegosser Leben erkämpft. »Auch Vereine sind Kinder ihrer Zeit, sie wachsen und entwickeln sich in ihr.» Dankbar müsse man sein, erinnerte der Vorsitzende, nun schon seit 60 Jahren »Sport in Frieden und Freiheit« zu betreiben. Der TuS sei zu einer »sozialen Heimat« geworden, sei ein Ort, an dem »soziale Kompetenzen erworben« würden, wo »wichtige Freundschaften geknüpft« werden könnten. Filges` Ermunterung an alle: »Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.«
Korfmacher erinnerte an die Vorreiterrolle, die der TuS in 100 Jahren auch über die Hillegosser Grenzen hinaus wahrgenommen habe. So sei schon vor fast sechs Jahrzehnten eine Frau in eine Führungsposition berufen worden. Begeisterung sei notwendig, um 1 750 Mitglieder, darunter immerhin 600 Kinder und Jugenldiche »auf Augenhöhe der Zeit zu halten«. Einen Überraschungscoup landete Korfmacher schließlich, als er Gerhard Filges für seine Verdienste um den Sport in Westfalen mit der Goldenen Ehrennadel des WFLV auszeichnete.
Eberhard David kennzeichnete den TuS als »einen der großen Bielefelder Hauptvereine«, der »hohen Stellenwert« des Vereinsport der Stadt markiere. Der TuS sei »sportliche und gesellschaftliche Heimat, eine Familie«, schlichtweg eine »Adresse, wo man sich wohl fühlt«. Jedoch brach David auch eine Lanze für die Funktionäre, die mit ihrer Arbeit hinter den Kulissen den langfristigen Erfolg und ein hundertjähriges Jubiläum erst ermöglichten.
Bereits der Sonnabend hatte tatenreich diese späteren Grußworte und Lobeshymnen vorweg bestätigt: Sportlich präsentierte sich das Jubiläumskind mit einem Spielnachmittag für große und kleine Kinder. Da durften Torwand und Hüpfburg nicht fehlen. Dann standen die Senioren im Mittelpunkt: Es gab Darbietungen der Eltern-Kind-Gruppe, die Dancing Girls und die Volkstanzgruppe zeigten vor einem prächtig gefüllten Auditorium im Festzelt, wie sehr Sport auch im Alter von 100 Jahren noch Spaß macht.

Artikel vom 06.06.2005