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Max Mutzke sorgt für
»Gänsehaut-Stimmung«

Stimmungsvolles Konzert im Ringlokschuppen

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Einen im besten Sinne des Wortes stimmungsvollen Abend erlebten jetzt die Gäste des Ringlokschuppens: Max Mutzke stattete der Leinenstadt im Rahmen seiner Tour einen Besuch ab und begeisterte mit seiner durchdringenden Soul-Stimme.

Seinen Aufstieg verdankt der 23 Jahre alte Sänger dem TV-Entertainer Stefan Raab. Der hatte 2003 im Fernseh-Casting einen Teilnehmer für den »Eurovision Song Contest« gesucht - und Max gefunden. Der passte zwar äußerlich nicht in das Bild der Retorten-Casting-Stars, doch stimmlich konnte dem jungen Mann mit dem schütteren Haar und den großen Augenbrauen niemand das Wasser reichen. Beim Song Contest 2004 in Istanbul belegte Max Mutzke schließlich den achten Rang und verkauft seither erfolgreich Musik.
Bielefeld ist nicht Istanbul - und im Herzen seiner Fans ist Max die Nummer eins. Das merkte man der Stimmung im Ringlokschuppen an. Traumhafter Pop mit der ins Mark gehenden Stimme von Max Mutzke. Zwar brauchten die Ostwestfalen etwas, um sich von Max, der auf eine Vorband verzichtet hatte, in Stimmung bringen zu lassen, doch spätestens bei »Can«t wait until tonight«, seiner ersten Nummer-1-Single, kochte der gut besuchte Saal. Auch die Cover-Versionen wie die von »Ain«t no sunshine«, mit denen Max das Programm geschickt anreicherte, kamen hervoragend an. Gänsehaut-Stimmung pur. Überhaupt gelang dem 23-jährigen eine tolle Mischung von Soul und Ballade, von deutschen und englischen Liedern. Es passte einfach.
Formverbessert war auch Max' Bühnenperformance. Saß er in Istanbul noch im schlichten Pullover auf einem einfachen Stuhl und gab sein Lied zum Besten, stand er in Bielefeld deutlich selbstbewusster auf der Bühne und spielte bei den rhythmischen Liedern gar die Rassel. Doch ein Markenzeichen behielt Max auch in Bielefeld bei: die geschlossenen Augen. Bei ihm zählt eben die volle Konzentration auf die Stimme. Technischer Schnickschnack oder eine aufwändige Bühnenshow würden da nur stören. Der handgemachte Soul kam beim Publikum jedenfalls bestens an - auch dank einer unverwechselbaren Stimme.

Artikel vom 06.06.2005