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Papst-Vertrauter erwägt Missachtung des Testaments

Der langjährige Privatsekretär des verstorbenen Papstes Johannes Paul II. erwägt, dessen Letzten Willen zu missachten und seine privaten Dokumente anders als im Testament verfügt nicht zu verbrennen. Der Pontifex hatte seinen langjährigen Wegbegleiter Stanislaw Dziwisz (Foto aus dem jahr 1995) damit beauftragt, die Verbrennung zu überwachen. »Zuallererst muss alles geprüft werden«, zitierte der polnische Rundfunks Dziwisz. »Zweitens verdient es nichts, verbrannt zu werden, sondern für die Nachwelt gesichert und bewahrt zu werden.« Dem Sender zufolge will Dziwisz, dass die privaten Dokumente und Notizen des Papstes studiert und veröffentlicht werden. Seine Hingabe an Johannes Paul und dessen Lehren wiege schwerer als seine Verantwortung für die Einhaltung des päpstlichen Testaments. Der 66-jährige Dziwisz hatte bereits seit den 60er Jahren mit dem späteren Papst Karol Wojtyla zusammengearbeitet als jener noch Erzbischof in Krakau war. Papst Benedikt XVI hatte Dziwisz am Freitag selbst zum Erzbischof von Krakau ernannt.

Artikel vom 06.06.2005