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Endlich am Ziel
Dicht
am
SCP
Von Matthias Reichstein

Wett-Skandal, viele Verletzte und eine zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt angekündigte Trainer-Trennung - nein, dieser Aufstieg des SC Paderborn 07 war kein Selbstläufer. Nach 22 Jahren rollt der Bundesliga-Ball wieder an der Pader, weil der Verein vor der Saison keine gravierenden Fehler machte. Sechs gleichwertig gute Spieler wurden eingekauft, alle sechs erwiesen sich im Verlauf der Saison als echte Verstärkung und wurden von Trainer Pavel Dotchev zu einer Aufstiegs-Elf geformt.
Sportlich passt es, jetzt gehört Paderborn zur Fußball-Elite. Doch die Bundesliga ist eine ganz andere und eigene Welt. Da gibt es für die Kleinen keine Schonfrist. Auf dem Transfermarkt kann sich der Verein keinen Flop leisten. Die Mannschaft muss zwar ganz gezielt verstärkt werden, darf dabei aber nicht ihr Gesicht verlieren. Zunächst wird Präsident Wilfried Finke aber diese Frage beantworten müssen: Ist der tiefe Riss zwischen Kapitän Alexander Löbe und dem Sportlichen Leiter Günther Rybarczyk noch zu kitten? Diese wichtige Schnittstelle hält keiner weiteren Belastung mehr Stand.
Eile ist beim Stadionbau geboten. Am 16. Juni wird der Rat in einer Sondersitzung darüber entscheiden, bereits am Tag danach soll mit dem Bau der paragon arena begonnen werden, um im Januar 2006 dort zu spielen. So sieht der Plan aus, für weitere Verzögerungen ist keine Zeit mehr. Die Sportstadt Paderborn muss ihrem Namen jetzt Taten folgen lassen und endlich erkennen, welche Chance sich bietet. Eine zweite gibt es nicht, denn ohne neues Stadion hat der SCP im Profifußball keine Zukunft.

Artikel vom 06.06.2005