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Lust auf Joghurt und Brot

Deutsche verzehren mehr Möhren, aber weniger Kohl

Kartoffelernte in Deutschland: Immer mehr Knollen wandern in »veredelte« Produkte.

Von Bernhard Hertlein
Bonn (WB). Mehr Reis und Nudeln, aber weniger Kartoffeln, mehr Fisch und Geflügel, weniger Rind- und Schweinefleisch, mehr Wein und Mineralwasser, weniger Bier und Kaffee: So haben sich die Verbrauchsgewohnheiten der Deutschen in zehn bis zwölf Jahren verändert.
Obwohl sich der Pro-Kopf-Verzehr von Kartoffeln von 73,20 auf 66,80 Kilogramm reduzierte, ist der Abstand der Erdknolle zu Reis (von 2,40 Kilogramm in 1993 auf 3,70 in 2004) und Nudeln (4,71 auf 6,80 Kilogramm) riesig. Noch weiter vorne liegt allerdings Brot: Der Verbrauch hat sich seit 1993 sogar von 79,60 auf 86,20 Kilogramm erhöht.
Nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle für Erzeugnisse der Land- und Ernährungswirtschaft (ZMP) sank der Verzehr von Rind- und Kalbfleisch von 1993 bis 2004 von 13,50 auf 8,80 Kilogramm. Der Tiefpunkt war 2001 mit 6,80 Kilogramm erreicht. Ähnlich die Entwicklung beim Schweinefleisch -Êvon 44,40 (1993) über 38,90 (2001) auf 39,50 Kilogramm. Dagegen steigerten sich Geflügel von 7,40 auf 10,90 und Fisch von 13,60 auf 14,40 Kilogramm.
Rückläufig waren Konsummilch (von 69,50 auf 65,70 Liter) und Eier (von 215 auf 209 Stück, 1997: 227). Dagegen stieg die Nachfrage nach Joghurt (von 11,30 auf 16,70 Kilogramm) und Käse (von 8,60 auf 10,20 Kilogramm).
Gesteigert haben sich der Obst- (von 97,30 auf 119,80 Kilogramm) und der Gemüseverzehr (von 70,60 auf 93,30 Kilogramm). Dabei sank der Absatz von Weiß- und Rotkohl von 6,30 auf 5,50 Kilogramm, während sich der Verkauf von Möhren und Roten Rüben von 4,80 auf 6,60 Kilogramm erhöhte.
Bei Süßwaren stiegen Schokoartikel von 7,15 auf 8,70 Kilogramm. Speiseeis ging von 8,50 auf 7,40 Liter zürück.

Artikel vom 04.06.2005