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Wäscherei Glowienka
meldet Insolvenz an

180 Mitarbeiter warten auf ihre Löhne


Gütersloh (WB/mdel). Bereits seit Tagen brodelte es in der Belegschaft der Gütersloher Wäscherei Glowienka, weil die 180 Mitarbeiter teilweise seit Monaten auf ihre Löhne warten. Am Freitag hat Geschäftsführer Udo Glowienka die Notbremse gezogen und Insolvenz angemeldet. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Verler Rechtsanwalt Dr. Norbert Küpper bestellt.
Übernommen hat sich das 1951 gegründete Unternehmen mit einem Neubau, der im Jahr 2000 errichtet wurde, weil die alte Wäscherei abgebrannt war. Neun Millionen Euro ließ sich Glowienka das Betriebsgebäude kosten. Die Geschäftsführung entschied sich für kurze Kreditlaufzeiten und hatte dann offenbar Probleme, den Verpflichtungen nachzukommen. »Das Hauptproblem ist der Kapitaldienst und nicht die Leistung«, sagt Gewerkschaftssekretär Hans-Werner Heißmann-Gladow von der IG Metall. Die Auftragsbücher seien voll.
Um das Blatt zu wenden, hatte Udo Glowienka von seinen Mitarbeitern in den vergangenen Tagen Lohnverzicht gefordert. Diese lehnten ab und stellten Forderungen. Das Unternehmen solle endlich die ausstehenden Löhne zahlen und wieder die Tarifverträge einhalten. Weitere Gespräche in dieser Woche verliefen erfolglos. »Die Situation ist dramatisch. Manche wissen nicht, wie sie ihre Mieten zahlen sollen«, sagte Heißmann-Gladow. Nach Meinung des Gewerkschafters bestehen gute Chancen, das Unternehmen zu retten. Das neue Gebäude sei als Musterbetrieb konzipiert worden.
Spezialisiert hat sich Glowienka als Wäscherei für Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime. Im Umkreis von 200 Kilometern werden täglich mehr als 40 Kliniken versorgt. Der Umsatz lag zuletzt bei acht Millionen Euro.

Artikel vom 04.06.2005