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VW dreht an der Sparschraube

Produktionskosten beim Golf drücken - 3-Liter Lupo wird eingestellt

Wolfsburg (WB/wosch). VW dreht nachhaltig an der Sparschraube. Vor allem beim Millionenseller Golf sollen die Produktionskosten gedrückt werden, um die angespannte Ertragssituation zu verbessern. Zudem wird der Bau des 3-Liter-Lupo endgültig eingestellt.

Nach Informationen der »Automobilwoche« wird das Sparmobil aus Wolfsburg nur noch bis Ende Juni von den Bändern laufen. VW bestätigte gestern zwar eine »geringe Nachfrage« nach dem Spritsparer, nicht aber den konkreten Zeitpunkt der Einstellung des 3-Liter-Lupo. Der allerdings ist ohnehin neben dem PS-starken GTI nur noch einer von zwei Vertretern der Lupo-Modellreihe, die dem neuen Fox weichen musste. Wird der eingeschlagene Sparkurs konsequent fortgesetzt, dürften auch die Tage des Lupo GTI gezählt sein.
Um beim Golf die angepeilten Kostensenkungen vorzubereiten, sollen sich nach Angaben des in München erscheinenden Fachblattes mehrere 100 Experten in Wolfsburg mit VW-Chef Bernd Pischetsrieder und Markenvorstand Wolfgang Bernhard zu einer dreitägigen »Kostenklausur« treffen.
Dessen ungeachtet forciert Bernhard die Vereinfachung von Produktionsprozessen. Damit soll in naher Zukunft ein »3-K« genanntes Weltauto zu Herstellungskosten von weniger als 3000 Euro gebaut werden können. China, Brasilien (beides auch Produktionsstandorte) gelten ebenso wie Indien und Malaysia als wichtige Absatzmärkte des Autos, das aber für den deutschen Markt nicht vorgesehen ist.
Intern lasse Pischetsrieder einen »Weltbebauungsplan« erstellen, um auf Wechselkursrisiken vorbereitet zu sein, so die »Automobilwoche«. Es werde geprüft, wo das Unternehmen zwischen 2010 und 2015 welche Autos am günstigsten produzieren könne.

Artikel vom 06.06.2005