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Im »kleinen Silberpfeil«
gibt's einen Halswärmer
Zweite Generation des Mercedes SLK überzeugt mit mehr Sportlichkeit
Die zweite Generation des Mercedes SLK ist ein Blickfang. Auch Fahrer des ersten Modelljahrgangs bleiben stehen und loben die sportlichere Form des Roadsters.
Vor allem die pfeilförmige Nase mit Flügelprofilen und dem zentralen Stern in der Kühlermaske des Zweisitzers ist es, die sofort ins Auge fällt. Dieses Gesicht spiegelt Dynamik, Kraft und Schnelligkeit wider. Das Wachstum in der Länge um 72 und in der Breite um 65 Millimeter tun ein übriges, um die sportliche Ausrichtung dieses Autos massiv zu unterstreichen. Dabei ist es den Designern gelungen, die Eleganz nicht unter den Tisch zu kehren. Ganz wichtig für ein Fahrzeug, an das die Kunden einen hohen Komfortanspruch haben.
Der wird denn auch voll und ganz erfüllt. Zunächst einmal gilt das für das deutlich gewachsene Platzangebot im Passagierabteil. Grund dafür, dass die beiden Reisenden jetzt noch bequemer sitzen, ist der verlängerte Radstand. Davon profitiert auch das größer gewordene Gepäckabteil. 300 Liter Stauraum sind vorhanden - wenn das Dach geschlossen ist. 22 Sekunden dauert es, bis auf Knopfdruck der freie Blick zum Himmel möglich ist.
Bei offener Fahrt schluckt das Fach unter dem zusammengefalteten Dach immerhin noch 208 Liter (plus 63). Zwei Trollys, ein bisschen Kleinkram und zwei Jacken lassen sich locker verstauen. Alte SLK-Hasen bemängeln aber, dass der Schutz für das eingeklappte Dach jetzt eine massive Hartschale und kein flexibles Tuch mehr ist. »Unter der nachgebenden Stoffbahn konnte man noch so einiges geschickt unterbringen. Die harte Kunststoff-Trennung lässt das nicht mehr zu,« wünschen sie sich eine Kombination aus Platzzuwachs des Neuen und flexiblem Tuch des Vorgängers.
An den indessen erinnert im Innenraum kaum noch etwas. Schalter, Knöpfe und Zierteile in Alu-Optik sorgen für die sportliche Note der zweiten SLK-Generation. Die Sitze sind bequem und geben guten Halt. Die lange Urlaubsreise wird damit ebenso zum Vergnügen wie eine sportliche Fahreinlage auf kurvenreicher Landstraße.
Gerade in dieser Disziplin hat der SLK enorme Fortschritte gemacht. Das bereits angesprochene Plus an Sportlichkeit und Dynamik macht sich dank der härteren Fahrwerksabstimmung und der direkteren Lenkung auf Anhieb bemerkbar. Der offene Mercedes liegt klasse in der Hand, wieselt so, wie es sich für einen Roadster gehört, flink und behände um die Ecken. Der Komfort hat darunter kaum gelitten. Querrillen, Bodenwellen oder schlechte Fahrbahnoberflächen passiert der Zweisitzer, ohne dass die Insassen wirklich belästigt werden. Dazu zeigt die Karosserie dann Stärke. Kein Knistern oder Knacken dringt aus den Tiefen der Blechhaut, selbst wenn der Wagen extrem strapaziert wird. Und das ist schon mit dem 163 PS (120 kW) starken 1,8 Liter Kompressor-Motor im SLK 200 möglich.
Überaus munter sorgt das Triebwerk für spontanen Antritt. Das Aggregat ist drehfreudig, hängt gut am Gas und sorgt mit kernigem Sound auch noch für die entsprechende Akustik.
Bei der Ausstattung hat Mercedes ebenfalls zugelegt. Als witzige und zudem nützlichen Option steht eine Kopfraumheizung zur Wahl. Airscarf sorgt für Warmluft, die auf Knopfdruck aus den Kopfstützen strömt, dabei Hals und Nacken wärmend umspielt. Der Fön für den Nacken kostet 458 Euro Aufpreis, ist aber nur in Verbindung mit Leder - nochmal mindestens 1218 Euro - zu haben. Ebenfalls nur gegen Aufpreis gibt es eine Klimaanlage (1392 Euro) Und das, obwohl Mercedes genau weiß, dass 95 Prozent aller Kunden den SLK nicht ohne dieses Ausstattungsdetail kaufen . . . Wolfgang Schäffer

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Artikel vom 11.06.2005