Von Lars Rohrandt Herford (WB). »Noch nie war ich so glücklich. . .«, sagt Anna-Christina B. aus Herford, als sie ihren Sohn Robin (11) auf der Raststätte Grönegau an der A 30 endlich wieder in die Arme schließen kann. Der Junge war gestern nach einem Streit mit seinem Bruder weglaufen.
Dreieinhalb Stunden suchten ihn 20 Polizeibeamte mit Hunden und einem Hubschrauber, bis sie ihn in Melle entdeckten. Robin hatte sich im Auto seiner Mutter mit seinem sechsjährigen Bruder Jamie wegen eines Computerspiels in die Haare bekommen. »Der Streit hatte schon zu Hause angefangen«, erzählte Anna-Christina B. Die Familie war auf dem Weg zum Reitturnier »Horses and Dreams« in Hagen am Teutoburger Wald, als es der Mutter zu bunt wurde und sie an der Raststätte stoppte. »Geh' mir mal kurz aus den Augen«, hatte die 38-jährige zu Robin gesagt, als sie Jamie zur Rede stellen wollte. »Ich meinte zehn Meter, er wohl zehn Kilometer. . .« Denn plötzlich war das Kind verschwunden. Die Fahndung leitete Manfred Hillen, Chef der Autobahnpolizei Osnabrück. Mit dabei waren Beamte der Autobahnpolizei Herford, des Kommissariats Melle und ein Hubschrauber aus Hannover. »Den habe ich gesehen«, erzählte Robin später. »Der Junge hatte die Raststätte über die Felder verlassen«, berichtete Hillen. »Gefunden haben ihn die Herforder Beamten.« Dreieinhalb Stunden sei eine lange Zeit, meinte Manfred Hillen. Da seien die Sorgen bei den Betroffenen bereits richtig groß gewesen. »So lange zu warten - das war die Hölle«, sagt die Mutter und nimmt ihren Ausreißer immer wieder in die Arme. »Ich wollte doch nur nach Hause laufen. . .«, meinte Robin. Die Herforder Polizisten luden den Schüler zu einem Besuch auf ihre Wache ein. Zunächst einmal fuhren die Herforder aber nach Hagen. »Wir schauen uns jetzt trotzdem das Reitfest an«, sagte Anna-Christina B. »Das beruhigt uns sicherlich nach all der Aufregung.«
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