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Fehlstart schon
bald vergessen

Itelligence hält am Jahresziel fest

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Die Itelligence AG will den schlechten Start, bei dem die Bielefelder im ersten Quartal sogar wieder geringfügig in die roten Zahlen gerutscht sind, schnell vergessen machen. Der Vorstandsvorsitzende Herbert Vogel lehnte es auf der gestrigen Hauptversammlung ab, die Jahresprognose nach unten zu korrigieren.
Die SAP-Software für den Formel-1-Motorenbau von Mercedes installiert die Bielefelder Itelligence.

Grund für Vogels Optimismus, der von den Aktionären im »Oldentruper Hof« zu Bielefeld mit Wohlwollen aufgenommen wurde, sind neue Geschäftsbeziehungen unter anderem zu Krone, Winkhaus, Sedus, Maxdata, der polnischen Tankstellenkette Orlen sowie zu Mercedes Ilmor, dem Motorenbauer für den Formel-1-Rennstall des Stuttgarter Automobilherstellers.
In den USA, wo Itelligence in noch mehr Bundesstaaten jetzt erster Ansprechpartner für mittelständische SAP-Kunden geworden ist, kann die enorme Nachfragesteigerung nur durch die kurzfristige Entsendung von Fachpersonal aus Bielefeld erfüllt werden. Auch setzt die AG teilweise unabhängige Fachleute ein - eine Aktion, die nach den Entlassungen in der 2004 abgeschlossenen Restrukturierungsphase wegen der nun höheren Kosten von einigen Aktionären negativ bewertet wurde. Finanzvorstand Jörg Vandreier erneuerte aber die Zielsetzung, in ein oder zwei Jahren wieder eine Dividende bezahlen zu können.
Die Lage des Unternehmens wurden von den Sprechern der Aktionärsverbände unterschiedlich eingestuft. Während Thomas Hechtfischer (DSW) die Sanierungsmaßnahmen als geglückt einstufte, äußerte Benedikt Bückle (SGK) Zweifel, ob Itelligence tatsächlich seine Ziele für 2005 noch erreichen könne.
Auffällig niedrig war die Präsenz von nur 26,69 Prozent des Aktienkapitals. Die Familie des Vorstandsvorsitzenden Herbert Vogel hält selbst mit 11,3 Prozent das größte Paket. Mitte März reduzierte sie erstmals nach sechs Jahren um 0,6 Prozent. Danach sackte die Aktie deutlich ab. Den Vorwurf eines Aktionärs, hier sei möglicherweise Insiderwissen benutzt worden, wies Vogel ganz entschieden zurück.
Eine Diskussion entspann sich noch um die neue Art der Aufsichtsratsvergütung, die sich künftig am Aktienkurs ausrichtet. Trotz Kritik wurde der Vorschlag jedoch mit mehr als 94 Prozent der Stimmen angenommen.

Artikel vom 03.06.2005