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»Spiel des Jahres« soll der
perfekte Abschluss werden

Verbandsliga: Dornberg hat Schicksal in eigener Hand

Bielefeld (WB/fg). Das letzte Spiel entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Der TuS Dornberg hat sein Schicksal selber in der Hand. Ein Heimerfolg über den Lüner SV (So., 15 Uhr), und Coach Andreas Brandwein würde sich mit den Verbandsliga-Klassenverbleib vom Mühlenbrink verabschieden. Für den künftigen Theesener wäre es der perfekte Abschluss seiner fünfjährigen Trainertätigkeit, in der er das Team von der Kreiliga B bis in die dritthöchste deutsche Amateurklasse führte.

»Das wäre es nicht nur für mich, sondern auch für viele Spieler, die schon seit mehreren Jahren dabei sind und jetzt den Verein verlassen«, betont Brandwein. Lediglich die Tordifferenz könnte im Falle eines Dornberger Erfolges noch für winzige Zweifel sorgen. »Wenn ein Sieg nicht reicht, dann hat es wohl einfach nicht sollen sein«, rückt Brandwein das Torverhältnis in den Hintergrund. Der SC Wiedenbrück, der punktgleich einen Platz hinter Dornberg auf dem 14. und damit dem ersten Abstiegsrang steht, liegt in dieser Statistik mit fünf Toren im Hintertreffen.
Im günstigsten Falle könnte sich Dornberg gar eine Niederlage erlauben. Aber auf Unterstützung der Konkurrenz sollte man sich im Bielefelder Westen nicht verlassen, da es weder für Hövelhof (gegen Münster, 30 Punkte/Platz 15), noch für Borussia Emsdetten (gegen Wiedenbrück, 31 Punkte) oder die Hammer SpVg. (gegen SC Herford, 29 Punkte/Platz 16) um irgendetwas geht. Zugleich befindet sich aber auch der Lüner SV im Niemandsland der Tabelle, was der TuS auf seinem »roten Rasen« unbedingt ausnutzen muss.
Um die Akteure auf die alles entscheidende Partie richtig einzustimmen, frühstückt das Team am Sonntag zusammen und geht danach spazieren. »Jeder sollte sich darüber bewusst sein, dass es das wichtigste Spiel des Jahres ist«, will Brandwein so die nötige Spannung bei seinen Schützlingen aufbauen.
Nicht dabei ist gegen Lünen Stürmer Dennis Dinkelborg, der sich in Rhynern einen Bänderris zugezogen hat. Für ihn rückt Thies Kambach ins Team, dessen Einsatz durch die wieder etwas milderen Temperaturen begünstigt wird. Ein Fragezeichen steht hinter Abwehrchef Michael Jellentrup (Zerrung). Ihn könnte »Stand-By-Akteur« Steffen Buch ersetzen, der für Sonntag im Kader steht. »Steffen ist sehr nervenstark. Das ist in so einer Situation enorm wichtig«, weiß Brandwein um die Qualitäten des Defensiven. Robert Oduro, dem gegen Rhynern ein Zahn ausgeschlagen wurde, wird auflaufen können.
Für den Fall des Klassenverbleibs ist keine Jubelparty geplant. »Das wäre wohl ein bisschen vermessen«, findet Brandwein, der auch - sollte am Ende der Abstieg stehen - voll hinter seiner Truppe steht. »Wir haben momentan 31 Punkte, das hätte in den vergangenen Jahre immer gereicht. Selbst wenn wir runter müssen, haben wir eine ordentliche Saison gespielt«.
Am 11. Juni heißt es dann ab in den Süden. Die Mannschaftfahrt führt die Dornberger für einige Tage nach Mallorca - hoffentlich mit dem guten Gefühl des Nichtabstiegs im Bauch.

Artikel vom 04.06.2005