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Hitzfeld lobt Christian Schwegler

Der schweizerische U 21-Nationalspieler könnte Arminia Bielefeld viel Freude bereiten

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Wenn Christian Schwegler nach Bielefeld kommt, kommt er mit einem dicken Lob von Ottmar Hitzfeld. »Er war der beste Spieler auf dem ganzen Platz«, schrieb der Meistertrainer in seiner exklusiven Analyse des schweizerischen Pokalendspiels für die »Neue Luzerner Zeitung«.

Der FC Luzern unterlag zwar dem klassenhöheren FC Zürich, doch der 20 Jahre alte Rechtsverteidiger des Zweitligisten FC Luzern war nicht nur für Hitzfeld der Gewinner des Tages. Ob die herausragende Leistung, die über die gesamte Saison gesehen keinesfalls eine Ausnahme war, nun nach Bielefeld in die erste Bundesliga führt, muss noch abschließend verhandelt werden. Aber es sieht gut aus, glaubt der künftige DSC-Trainer Thomas von Heesen.
Etwa 400 000 Euro dürften für den U 21-Nationalspieler der Eidgenossen (Vertrag in Luzern bis 2006) an Ablöse fällig werden. Allerdings hat Schwegler mit dem Klub vereinbart, dass man sich keine Steine in den Weg legen werde - besiegelt mit einem schweizerischen Ehrenwort. Und deshalb sollte dieser Transfer jetzt auch nicht mehr platzen.
Arminia Bielefeld ist aber nicht der einzige Klub, der an dem älteren der beiden für Luzern spielenden Schwegler-Brüder Interesse gefunden hat. Auf Einladung von Trainer Graeme Souness trainierte Christian im Dezember zur Probe beim Premiere-League-Klub Newcastle United. Anschließend versprach der schottische Alt-Internationale, den jungen Mann im Auge zu behalten.
Beim FC Luzern, für den Schwegler seit der Jugend spielte, wurde der künftige Bielefelder in dieser Saison nach Streitigkeiten mit Amtsinhaber Ratinho (früher Kaiserslautern) zum Kapitän befördert. In der entscheidenden Phase der Serie bat der 20-Jährige aber darum, von diesem Posten wieder entbunden zu werden.
Sportlich bot Schwegler kontinuierlich gute Leistungen. Er kann nicht nur in der Viererkette, sondern auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Gelobt wird vor allem seine Schnelligkeit. Durchaus interessant: In der Schweiz gilt Bruder Pirmin als das noch größere Talent. Auch er wechselt im Sommer den Klub, geht zum Erstligisten Young Boys Bern. Beide Schweglers stehen übrigens im Stützpunktkader für die EM 2008, einer Art Perspektivmannschaft. Es scheint also, dass Bielefeld in der Tat einen höchst viel versprechenden jungen Mann an Land gezogen hat.
l Wie dem »Kicker« gestern zu entnehmen war, sollen Arminia und Eintracht Frankfurt ein Auge auf den Bochumer Edu geworfen haben. VfL-Boss Werner Altegoer hat sämtliche Begehrlichkeiten der ersten Liga allerdings abgeblockt: »Wenn ihn jemand aus seinem Vertrag herauskaufen will, garantiere ich, dass die Summe sehr hoch sein wird.«

Artikel vom 03.06.2005