04.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Damit die Brunnenstube des »Merkurs« gebaut werden kann, wird die Linde zwischen den Häusern Welle 36 und Waldhof 15 gefällt. Foto: Büscher

Merkur steht pünktlich
am neuen Standort

Eine Linde muss der neuen Brunnenstube weichen

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). 33 Jahre hatte der Merkur-Brunnen des Künstlers Herbert Volwahsen auf dem Alten Markt gestanden. Jetzt erhält er einen neuen Standort auf dem Bunnemannplatz. Am 28. Juni, an dem Tag, an dem in der Kunsthalle die Volwahsen-Ausstellung eröffnet wird, soll auch der Brunnen eingeweiht werden.

»Der Zeitplan ist eng, aber wir schaffen das«, verspricht Hermann Benkelberg vom städtischen Amt für Verkehr, zuständig für die Organisation des Standortwechsels. Zeitlich eng wird es vor allem deshalb, weil die Einrichtung der Brunnenstube, des notwendigen Wasserschachtes, auf einmal Probleme machte.
Die sollte eigentlich im Keller eines Gebäudes am Bunnemannplatz untergebracht werden. Die Forderungen für Miete, Wartungskosten, die Anschaffung einer Pumpe und Versicherung seien aber so hoch gewesen, dass dieser Plan nicht weiter verfolgt werden konnte. Also musste eine Alternative her.
Die besteht nun im Bau einer neuen Brunnenstube zwischen den Häusern Welle 36 und Waldhof 15. Dafür muss eine dort gepflanzte Linde fallen. Und dies, wo die Gaststätte »Lindenkeller« doch gleich nebenan ist. Doch die Verwaltung verspricht: Spätestens im Herbst wird an gleicher Stelle eine neue Linde gesetzt.
Am Dienstag sollen bei einem Ortstermin von Verwaltungsmitarbeitern die letzten Details besprochen werden. Die Bauarbeiten könnten dann noch im Verlauf der kommenden Woche beginnen. Benkelberg: »Die ausführenden Firmen sind beauftragt.«
Die Skulptur des fliegenden Götterboten musste im Rahmen der Altstadtsanierung ihren alten Standort am Alten Markt räumen und ist vorübergehend auf einem Bauhof eingelagert. Die Debatte um den neuen Brunnenstandort führte auch zu der Idee, Arbeiten des 1988 im Alter von 81 Jahren verstorbenen Künstlers in einer Ausstellung zu präsentieren.
Im Foyer der Kunsthalle werden deshalb in der Zeit von 28. Juni bis 31. Juli Skulpturen, Zeichnungen und auch Werk-Fotografien Volwahsens gezeigt, der sechs Jahre lang an der Bielefelder Werkkunstschule und später in Dortmund lehrte. Bei der Ausstellungseröffnung und auch zur Einweihung auf dem Bunnemannplatz wird seine Witwe Dorothee Volwahsen anwesend sein.

Artikel vom 04.06.2005