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Sabatini begeistert als Sängerin

Überraschung beim Champions-Dinner - Veranstalter zählt 35 000 Besucher

Von Philipp Gätz
Halle (WB). Sturmböen, Regen, Frösteltemperaturen und ein verletzter Boris Becker: Die Zuschauer mussten am Eröffnungswochenende der 13. Gerry Weber Open einiges einstecken, und trotzdem hielten sie »ihrem« Turnier die Treue: Bis gestern Abend besuchten nach Veranstalter-Angaben 35 000 das Weber-Stadion.

Mit einem Glas Bier oder einer Schale Erdbeeren in der Hand hatten am Samstag mehrere hundert Zuschauer die Auslosung des Teilnehmerfeldes auf der Showbühne verfolgt, bevor es auf den Centre Court ging.
Top-Event abseits des Tennisrasens war am Wochenende das Champions-Dinner im VIP-Bereich, denn die Liste der Prominenten war lang. Nur Michael Stich, der zuvor zum zweiten Mal die Grand Slam Champions Trophy der Gerry Weber Open gewann, verabschiedete sich vorzeitig in Richtung Hamburg. In der Hansestadt warten Hochzeitsvorbereitungen auf den Elmshorner und seine Freundin Alexandra Rikowski. Dafür liefen Stefan Raabs »Showpraktikant« Elton, Dauergast Roberto Blanco und Schauspielerin Dorkas Kiefer auf. Eine stahl jedoch allen die Show. Als Gabriela Sabatini das Parkett betrat, erntete die hübsche Argentinierin neben Beifall viele verehrende Blicke. Zusammen mit ihrer Spielgegnerin Martina Hingis stand sie Moderator Hermann Ohletz Rede und Antwort, ehe das Dinner begann.
Die Tennisakteure, vorrangig die Deutschen wie Alexander Popp, Alexander Waske, Tommy Haas und Nicolas Kiefer aßen in geselliger Runde mit Turnierdirektor Ralf Weber und seiner Frau Heike. Auch Gabriela Sabatini schien sich wohl zu fühlen. So wohl, dass die 36-Jährige auf ein besonderes Angebot von Thomas Muster einging. Denn als der Österreicher mit Jim Courier die Bühne für ein Schlagzeug-Duett enterte, ließ er mit einem Hundeblick Richtung Sabatini verlauten: »Wenn du singst, dann spiel ich. . .« Die Argentinierin beugte sich dem Wunsch der begeisterten Menge, Roberto Blanco huschte hinterher, und schon war das einmalige Quartett geboren. Die Band Sunrise trat in den Hintergrund, »Historia de un Amor«, die auf Spanisch vorgetragene Geschichte einer Liebe, in den Vordergrund. Das Publikum war aus dem Häuschen.
Anschließend vertiefte sich die aus Buenos Aires stammende Tennis-Dame mit Tischnachbar Nicolas Kiefer in ein langes, inniges Gespräch und Kiefer (27) verriet, dass er ihre Ballwechsel schon in seine Jugendtagen auf dem heimischen Fernsehbildschirm bewundert habe.
Während sich die ersten Spieler Richtung Bett aufmachten, eilte im Gegenzug der Überraschungsgast des Abends mit Vollgas nach Halle. Max Mutzke, der mit seinem Lied »Just canĂ•t wait until tonight« die Charts erobert hatte, stand nach seinem Konzert im Bielefelder Ringlokschuppen kurz nach 23 Uhr auf der Bühne. Raabs einstige Entdeckung für den Eurovision Song Contest gab eine Live-Auswahl seiner Songs zum Besten und wusste auch in Halle durch seine Stimme zu überzeugen. Dennoch holte sich der 2004 in der Türkei mit Platz 8 ausgezeichnete Waldshuter zuletzt Verstärkung auf die Bühne. Elton vor, der offenbar unvermeidbare Roberto Blanco sofort hinterher. Zusammen mit ihnen ließ Max Mutzke den Abend für die noch rund 700 verbliebenen Gäste ausklingen.

Artikel vom 06.06.2005