Von Burgit Hörttrich Bielefeld (WB). Für Alfred Buß (58), Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, ist es ein Anliegen, mehr Religion bereits in die Kindergärten zu bringen. Buß: »Die Bibel ist ein Geschichts- und ein Geschichtenbuch, voller Geschichten, die bis heute nachwirken.«
Buß, seit 16 Monaten im Amt, seit zehn Monaten auch in Bielefeld wohnhaft, stattete dem Kirchenkreis Bielefeld gestern seinen Antrittsbesuch ab. In der Pfarrkonferenz vor 70 Pfarrern betonte er, nicht nur die Kinder sollten in die Religionsvermittlung einbezogen werden, sondern auch deren Eltern. Vermehrt bemühe man sich um mehr kirchlichen Unterricht bereits im dritten Schuljahr, nicht erst für die 13- oder 14-Jährigen als Vorbereitung auf deren Konfirmation. So sollten auch die Offenen Ganztagsgrundschulen von der evangelischen Kirche intensiver betreut werden, ihnen eine deutlichere religiöse Prägung gegeben werden. Superintendentin Regine Burg wies darauf hin, dass kirchlicher Unterricht bereits zum offenen Angebot der Grundschule Brake gehöre, es inzwischen so viele Anfragen von Grundschulen an den Kirchenkreis gebe, dass das alles kaum noch zu schaffen sei. So gebe es unter anderem Ferienspielangebote, die Möglichkeit, im Kinderchor mitzusingen. Regine Burg: »Wir dürfen nicht warten, bis die Kinder zu uns in die Gemeindehäuser kommen, sondern wir müssen versuchen sie da zu erreichen, wo sind sowieso schon sind: in der Schule, im Kindergarten.« Präses Buß spricht angesichts des demografischen Wandels auch davon, möglicherweise Gemeindehäuser gemeinsam mit katholischen Gemeinden zu nutzen - das das auch mit Kirchen möglich sei, sei noch »Zukunftsmusik«. Die Evangelische Kirche von Westfalen umfasst 31 Kirchenkreise, von denen er, so der Präses, inzwischen gut die Hälfte besucht habe. Er ziehe aber nicht mit einem Einheitsprogramm »über Land«: »Bis Mitte 2006, das habe ich mir vorgenommen, möchte ich überall einmal gewesen sein.«
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