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Selbstmordanschlag:
19 Menschen sterben

In der früheren Taliban-Hochburg Kandahar


Kabul (dpa). Bei einem verheerenden Selbstmordanschlag vor einer Moschee sind gestern in der südafghanischen Stadt Kandahar 19 Menschen getötet worden. Das teilte Innenminister Ali Ahmed Dschalali in der Hauptstadt Kabul mit. 52 weitere Menschen seien bei dem Anschlag zum Teil schwer verwundet worden. Der Täter sei ein Ausländer gewesen, erklärte der Minister weiter. Es war der schwerste Anschlag in Afghanistan seit fast anderthalb Jahren.
Den Angaben zufolge stand der Anschlag im Zusammenhang mit dem Mord an einem prominenten Geistlichen und Gegner des untergetauchten Taliban-Führers Mullah Omar vor drei Tagen in Kandahar. Unbekannte hatten am Sonntag das Feuer auf Maulawi Abdullah Fayas vor dessen Büro in der früheren Taliban-Hochburg von einem Motorrad aus eröffnet. Zu der Tat hatten sich die Taliban bekannt. Gestern hatten sich die Gläubigen in der Moschee zu einer Trauerfeier für den Ermordeten versammelt.
Unter den Todesopfern des Bombenanschlags war nach Angaben des Innenministers auch der Sicherheitschef von Kabul, Akram Khakrizwal.
Im Januar 2004 waren bei zwei Bombenexplosionen in Kandahar 18 Menschen getötet worden, darunter 13 Kinder. Kandahar war bis zum Sturz des radikalislamischen Regimes Ende 2001 die Hochburg der Taliban gewesen.

Artikel vom 02.06.2005