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Mit gutem Beispiel vorangehen

Bielefelder Wissenschaftler Klaus Hurrelmann erarbeitet »Erziehungstest«

ARD, 20.15 Uhr: Ein Moderator zum Thema Erziehung muss mit gutem Beispiel vorangehen: Ihm sei noch nie die Hand ausgerutscht, sagt Jörg Pilawa über sich. Drei Kinder aus zwei Beziehungen kann der 39- Jährige vorweisen.

Er bezeichnet es als »Glückszustand«, dass seine Kinder »pflegeleicht« seien. Wichtig sei, dass die Eltern - bei allen denkbaren Problemen in der Partnerschaft - in wesentlichen Erziehungsfragen Einigkeit erzielten.
Für Pilawa und seine Zuschauer steht heute »Der große Erziehungstest« an, in dem sich Eltern, Erzieher und Lehrer auf Herz und Nieren testen lassen können. 240 Kandidaten aus den Gruppen werdende Eltern, Eltern, Großeltern, Kindergärtnerinnen, Lehrer und Allein-Erziehende sollen sich im Studio dem »Erziehungs-TÜV« stellen. Der bekannte Erziehungswissenschaftler Klaus Hurrelmann von der Universität Bielefeld hat für die Show Testfragen und die Antworten erarbeitet.
In seine Empfehlungen fließt das Wissen aus vielen Studien und vor allem aus vielen Stunden Elterntraining ein. Fünf prominente Eltern wie zum Beispiel Johannes B. Kerner und Ehefrau Britta Becker nehmen live im Studio an dem Test teil und gewähren damit den Zuschauern einen Einblick in ihr Privatleben. »Der große Erziehungstest« soll nicht nur unterhaltsam Wissen über Erziehung präsentieren, sondern auch für Diskussionen bei den Zuschauern sorgen. Diese sollen vor dem Bildschirm am Test teilnehmen.
Testshows haben im Fernsehen Hochkonjunktur. Den Anfang machte Günther Jauch mit seinem »IQ-Test«, Pilawa folgte kurz danach mit dem »PISA-Test«. Inzwischen wurden auch Führerschein, Haustiere und das Bibelwissen zum Gegenstand der Testshows. Das Kopierwerk Fernsehen kommt nicht zur Ruhe. Auch Pilawa sagt, es wäre schöner, wenn man Markenschutz beantragen könnte, aber so ist es nun einmal: Es werde ohne Ende abgekupfert.
Im Herbst geht es mit Testreihen munter weiter. Auch Pilawa ist wieder dabei, und zwar mit dem »großen Partnerschaftstest«, vielleicht kommt noch eine neue Folge vom »PISA-Test«. Auf längere Sicht will er kürzer treten. Ob er auch noch nach 2006 für die werktägliche ARD-»Quizshow« zur Verfügung stehe, werde im Herbst zu diskutieren sein.

Artikel vom 02.06.2005