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Zwei Neue für
die zweite Reihe

Arminia holt Schwegler und Kobylik

Von Hans Peter Tipp
und Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Mit sechs weiteren neuen Spieler möchte Thomas von Heesen bis zum Trainingsauftakt am 24. Juni den neuen Kader des Fußball-Bundesligisten Arminia Bielefeld komplettieren. Gestern nannte der künftige Trainer mit dem Schweizer Christian Schwegler (20, FC Luzern) und dem Tschechen David Kobylik (23, Sigma Olmütz) bereits zwei Namen.
Ein Mann für Arminias linke Seite: der Tscheche David Kobylik.

Gleichzeitig erteilte von Heesen Spekulationen über eine groß angelegte Rückholaktion von ehemaligen Bielefeldern eine glatte Absage. Ein Wiedersehen mit Artur Wichniarek (Hertha BSC) entspreche weder seinem Wunsch noch den finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Von Heesen: »Sein Transfer würde uns auf vielen anderen Positionen blockieren.« Es sei viel wichtiger, die Flügel stark zu machen. Wenn das gelänge, so von Heesen, würden Isaac Boakye, Fatmir Vata und Radomir Dalovic genügend Treffer erzielen.
Auch »Billy« Reina spielt in den Überlegungen des Trainers nur noch eine untergeordnete Rolle. Einziger Ex-Bielefelder, der auf der Wunschliste noch oben steht, ist Mittelfeldspieler Christoph Dabrowski (Hannover 96). Von Heesen: »Ich bin mir mit dem Spieler und dem Berater einig. Alles andere zwischen den Vereinen ist jetzt Verhandlungssache.«
Die obliegt auf Bielefelder Seite neuerdings allein Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch, da sich von Heesen jetzt »voll und ganz auf die Mannschaft und den Trainingsaufbau« konzentrieren müsse. Auch im Fall des tschechischen U 21-Nationalspielers David Kobylik liege es an Kentsch, die Modalitäten eines Wechsels abschließend zu klären. Der 23 Jahre alte Linksaußen des Tabellenvierten und Uefa-Cup-Teilnehmers Sigma Olmütz hat bei einem Probetraining vor sieben Wochen in Bielefeld überzeugt und soll sich nun auf der linken DSC-Offensivseite als zweite Kraft entwickeln.
Gesucht wird aber immer noch ein Buckley-Nachfolger, der sofort in die Fußstapfen des 15-fachen Torschützen treten kann. Es ist der wichtigste von drei noch nicht namentlich benannten Arbeitsplätzen auf der »von Heesen-Agenda«: Gesucht werden außerdem ein linker Außenverteidiger als Ersatz für Markus Schuler und ein Innenverteidiger, damit auch die Gabriel-Position doppelt besetzt ist. »Dafür gibt es klare Vorstellungen, die allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht spruchreif sind«, meinte von Heesen. Die derzeitigen DSC-Profis Daniel Bogusz und Marco Küntzel sind gegenwärtig bestenfalls zweite Wahl. Sie werden nur ein neues Arminia-Angebot erhalten, falls sich andere Transferabsichten zerschlagen.
Zwar hat auch Christian Schwegler seinen Vertrag noch nicht unterschrieben, es seien, so von Heesen, aber nur noch Details zu klären. Der schweizerische U 21-Nationalspieler soll hinten rechts eine Alternative zum prominenteren Neuzugang Bernd Korzynietz (Borussia Mönchengladbach) sein. Schwegler spielt mit dem FC Luzern in der Challenge League, der 2. Liga. »Schwegler und Kobylik müssen clever sein, ihre Anpassungszeit nutzen und dann unser System verinnerlicht haben«, fordert von Heesen von den zwei Talenten.
Veränderungen kündigte Thomas von Heesen auch bei der Riege der Nachwuchsprofis an: Während Philipp Heithölter zu Holstein Kiel wechseln wird, sollen Henning Grieneisen und Finn Holsing künftig in der zweiten Bundesliga Spielpraxis sammeln und deshalb ausgeliehen werden. Christian Wieczorek dürfte hingegen als 23. Feldspieler noch soeben ins Profiaufgebot rutschen.

Artikel vom 02.06.2005