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Ein Tiger
ohne Tränen

Michalczewski tritt ab


Hamburg (dpa). Box-Profi Dariusz Michalczewski hängt die Handschuhe endgültig an den Nagel und will künftig nach neuen »Tigern« suchen. Der langjährige Weltmeister im Halbschwergewicht hat seine Karriere in Hamburg für beendet erklärt. »Wenn nicht mehr alles stimmt, man nicht mehr 110 Prozent Power geben kann, dann muss man gehen - ohne Tränen«, erklärte der 37 Jahre alte Deutsch-Pole.
Der Boxer war von 1994 bis 2003 WBO-Champion. 1997 avancierte er sogar zum Super-Champion der drei großen Verbände WBA, WBO und IBF. Nach 48 gewonnenen Kämpfen verlor der gefürchtete Kämpfer am 16. Oktober 2003 in Hamburg seinen Titel an Julio Gonzalez (Mexiko). Der Comeback-Versuch scheiterte am 26. Februar in Hamburg mit einer schweren K.o.-Niederlage an WBA-Weltmeister Fabrice Tiozzo (Frankreich) kläglich.
Nun wird seine Entscheidung einhellig begrüßt. »Das ist ein richtiger Entschluss«, sagte Klaus-Peter-Kohl. Der Chef der Hamburger Universum-Promotion hatte den Amateur-Europameister von 1991 in dessen fast 14 Jahre währender Profi-Karriere gemanagt. »Ich bin sehr froh. Dariusz hat sich zuletzt unheimlich gequält, aber es klappte nicht mehr«, betonte sein Trainer Fritz Sdunek.
Michalczewski kümmert sich in Zukunft um Nachwuchsleute. »Young Tiger« heißt das neue Unterfangen des besten Halbschwergewichtlers des letzten Jahrzehnts. Er will junge Talente aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt fördern und fordern. Auch sein Studium der Sportwissenschaften will er fortführen.

Artikel vom 02.06.2005