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Friseure »frisierten« ihre Kasse


Von Bernhard Hertlein
Freiburg/Bielefeld (WB). Deutschlands Steuerfahnder raufen sich die Haare: Einige Friseure haben offenbar in größerem Umfang einen Teil ihrer Einnahmen nicht versteuert.
Bundesweit wurden Schätzungen zufolge bislang bereits mehr als tausend Friseursalons und Privatwohnungen durchsucht. Bei den Betroffenen handelt es sich um Kunden der Wolfsburger Firma Comhair. Deren Kassensystem »ComCash«Êsoll es möglich machen, erwirtschaftete Umsätze an der Buchhaltung vorbei zu lotsen. Gebuchte Bons, so die Vermutung der Steuerfahnder, wurden damit im Nachhinein verändert oder storniert.
Ausgegangen sind die Ermittlungen von der Finanz-Staatsanwaltschaft Freiburg i.Br. Bei einer von ihr beantragten Durchsuchung von Comhair wurden die Adressen der Käufer der verdächtigen Software sichergestellt und bundesweit an die zuständigen Ermittlungsbehörden weiter geleitet. Es liegt nun in deren Ermessen, ob und bei wie vielen Friseuren sie ermitteln. In Ostwestfalen-Lippe waren dies etwa zehn und damit, so auch Landesinnungsmeister Olaf Krauszlach (Vlotho), vergleichsweise wenige.
Die Schadenshöhe soll im Einzelfall sehr unterschiedlich sein. Die Rede ist von hohen fünf- und sechsstelligen Summen.

Artikel vom 01.06.2005