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Bauteile mit einem »Vorleben«

Anteil von Rezyklaten bei neuen Ford-Modellen immer höher

Ford wählt bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge die Materialien seit mehr als zehn Jahren gezielt auch unter Recyclingaspekten aus.

Ford-interne Vorgaben verlangen unter anderem, dass mit jeder neuen Modellreihe der Anteil von Fahrzeugkomponenten aus nicht-metallischen Alt-Materialien, sogenannten Rezyklaten, steigen muss (bezogen auf das Gewicht).
Bei den Rezyklaten handelt es sich also um Produkte mit Beimischungen überwiegend aus Kunststoff oder Textilien, die bereits einen »Lebenszyklus« durchlaufen haben. Das heißt, sie müssen zumindest einmal bereits recycelt worden sein. Für die im Fahrzeugbau verwendeten Metalle sind die Materialkreisläufe dagegen schon lange geschlossen. Um die Ford-internen Vorgaben zu erreichen, wird systematisch analysiert, welche Komponenten im Fahrzeug geeignet sind.
Beispiele für Bauteile, die nach diesen strengen Kriterien ausgewählt und aus Kunststoff-Rezyklat hergestellt werden, sind unter anderem die Gehäuse der Heizungs- und Klimaanlagen aller europäischen Ford-Fahrzeuge, die Batterie-Halter und -Abdeckungen (Ford Fiesta, Ford Focus, Ford Mondeo), die Gehäuse der Frontscheinwerfer (Ford Fiesta), die Zahnriemenabdeckungen (Ford Fiesta, Ford Focus) sowie die Radhausauskleidungen (Ford Focus und Ford Fiesta).
Textilien-Rezyklat kommt unter anderem in Teppichen (Fahrgastzelle und Kofferraum aller Modelle) sowie für die Stirnwand-Isolierung (alle Modelle) zum Einsatz. Für die Lüfterzarge und das Lüfterrad des Ford Mondeo und des Ford Focus wird Material aus Transportbändern und Faserresten beigemischt.
Inzwischen enthält jede Modellreihe, die Ford in Europa produziert, je nach Fahrzeuggröße 20 bis 50 Bauteile aus Rezyklat. Insgesamt verbaut Ford in seinen europäischen Modellreihen gegenwärtig mehr als 260 unterschiedliche Produkte, in denen 18 000 Tonnen an nicht-metallischem Rezyklat enthalten ist.
Die Bauteile mit »Vorleben« beeinträchtigen weder die Sicherheit noch die Qualität der Fahrzeuge beeinträchtigen. Die Ford Motor Company hat diese Richtlinien bereits 1993 - und damit als erster Automobilhersteller überhaupt - verbindlich eingeführt. Sie gelten auch für die Ford-Zulieferer. Seitdem sind die Aspekte Recycling und Rezyklat feste Bestandteile der Ford-Fahrzeugentwicklung.

Artikel vom 04.06.2005