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Federer erobert Frankreich

Der Schweizer steht erstmals im Halbfinale von Roland Garros

Paris (dpa). Roger Federer ist nur noch zwei Siege von einem weiteren Meilenstein in seiner Karriere entfernt.

Nach einem 6:2, 7:6 (7:3), 6:3-Erfolg über Victor Hanescu aus Rumänien zog der Weltranglisten-Erste aus der Schweiz erstmals ins Halbfinale der French Open ein. Das Sandplatz-Turnier ist das einzige, das Federer in seiner Grand-Slam-Sammlung noch fehlt. Um das Endspiel zu erreichen, muss der 23-Jährige am den Spanier Rafael Nadal bezwingen, der seinen Landsmann David Ferrer 7:5, 6:2, 6:0 deklassierte.
»Ich war ein bisschen nervös, weil ich in Roland Garros noch nie zuvor im Halbfinale stand«, sagte Federer. »Dass ich nur drei Sätze gebraucht habe, ist gut für mich. Jetzt habe ich genug Energie für das nächste Match.« Wie schon bei den Australian Open hat er auf dem Weg ins Halbfinale noch keinen Satz abgegeben. Doch der Weltranglisten-90. Hanescu war nahe dran, den zweiten Durchgang für sich zu entscheiden. Der 23 Jahre alte Außenseiter spielte in seinem ersten Grand-Slam-Viertelfinale frech auf, versuchte Lobs und erntete Szenenapplaus, als er an der Grundlinie in der Seitwärtsbewegung den Ball durch die Beine schlug.
Federer ließ sich jedoch nicht beeindrucken und beendete das Match nach 2:04 Stunden. Sollte der Alleskönner seinen Weg in Paris bis zu Ende gehen, wäre er der sechste Tennis-Profi nach Don Budge, Rod Laver, Fred Perry, Roy Emerson und Andre Agassi, der jedes der vier Grand-Slam-Turniere mindestens ein Mal gewonnen hat.
Im Viertelfinale der Frauen mussten die Teenager Lehrgeld zahlen. Die 18 Jahre alte Wimbledonsiegerin Maria Scharapowa aus Russland verlor 4:6, 2:6 gegen Olympiasiegerin Justine Henin-Hardenne aus Belgien. »Ich wäre überrascht, wenn sie das Turnier nicht gewinnt«, sagte Scharapowa über die French-Open-Siegerin von 2003, die seit 22 Matches ungeschlagen ist. Im morgigen Halbfinale trifft Henin-Hardenne auf Nadja Petrowa. Die Russin, die das 17-jährige serbische Talent Ana Ivanovic mit 6:2, 6:2 in Schach hielt, hat zuletzt das Finale der German Open in Berlin gegen die Belgierin verloren.
Das zweite Match der Vorschlussrunde bestreitet die Russin Jelena Lichowtzewa gegen die Französin Mary Pierce, die die Weltranglisten-Erste Lindsay Davenport durch ein 6:3, 6:2 stoppte. Lichowtzewa, die erstmals in einem Grand-Slam-Halbfinale steht, beendete gestern den Sturmlauf der Bulgarin Sesil Karatantschewa. Sie besiegte die 15-Jährige aus Sofia 2:6, 6:4, 6:4.
ErgebnisübersichtFrauen-Viertelfinale: Nadja Petrowa (Russland/7) - Ana Ivanovic (Serbien-M./29) 6:2, 6:2; Mary Pierce (Frankreich/21) - Lindsay Davenport (USA/1) 6:3, 6:2; Jelena Lichowtsewa (Russland/16) - Sesil Karatantschewa (Bulgarien) 2:6, 6:4, 6:4; Justine Henin-Hardenne (Belgien/10) - Maria Scharapowa (Russland/2) 6:4, 6:2
Männer, Viertelfinale: Roger Federer (Schweiz/1) - Victor Hanescu (Rumänien) 6:2, 7:6 (7:3), 6:3; Rafael Nadal (Spanien/4) - David Ferrer (Spanien/20) 7:5, 6:2, 6:0
So geht es heute weiter10. Tag, 12.00 - 20.00, Eurosport live

Artikel vom 01.06.2005