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Der lange Weg zum
idealen Liebespaar

Komödie mit Maria Furtwängler und Matthias Brandt

ARD, 20.15 Uhr: Er liebt sie. Sie liebt ihn. Das ideale Paar. Aber sie merken es nicht oder zumindest sehr spät. Die Zeit reicht jedenfalls, dass sich eine Beziehungskomödie ergeben kann wie »Mr. & Mrs. Right«.
Das Paar, das sich mag, aber noch nicht weiß, dass es füreinander wie geschaffen ist, bilden Maria Furtwängler, die gerade einen neuen »Tatort« dreht, und Matthias Brandt, assistiert von Udo Wachtveitl als Macho, der dem anderen fast die ihm Vorbestimmte wegschnappt. Das damit die spannend-turbulente Liebesgeschichte beileibe noch nicht beendet ist, dafür sorgen dann noch Marie Lou Sellem, Bernhard Schir, Caroline Dibbern und Bernd Stegemann. Das Buch schrieben Sathyan Ramesh und Hans G. Raeth, Torsten C. Fischer setzte das Geschehen flott um.
»Ob sich der Titel konkret auf etwas bezieht, ein Stück oder Buch, weiß ich, ehrlich gesagt, selbst nicht«, sagt Hauptdarsteller Brandt. »Vermutlich soll er lediglich besagen, dass hier zwei ÝrightÜ füreinander sind.« Aber er mag den Film und speziell seine Rolle, obwohl ihm selbst es noch nie passiert sein will, eine Liebe nicht gemerkt zu haben: »Aber der Felix ist solch ein typischer Zeitgenosse, wie er mir sehr vertraut vorkommt. Einer mit 30 und etwas älter, der es nicht schafft, sein Leben in den Griff zu bekommen.«
Die dezent komischen Töne sind ihm dabei besonders sympathisch, wie es der 43-jährige Sohn von Ex-Bundeskanzler Willy Brandt überhaupt mit den emotionalen »Mischfarben« hält: »Nicht nur gut und nicht nur böse, wie zuletzt beim DDR-Fluchthilfedrama ÝDer Stich des SkorpionÜ: Einer ist ein Schwein, eigentlich - aber das zu zeigen ist interessanter, wenn man zuvor so etwas wie Verständnis oder sogar Sympathie für die Figur wecken konnte.«
Das Filmgeschäft hat bei ihm voll zugegriffen: »Seit 1986 war ich immer fest in Theaterensembles«, sagt Brandt. »Filmerei, wenn überhaupt, fand mehr am Rand statt.« Das hat sich vor allem nach seiner Guillaume-Darstellung im Film »Im Schatten der Macht« über die letzten Amtsmonate seines Vaters geändert: »Ich wusste natürlich - ich bin ja nicht naiv -, was da an Publicity auf mich zukommt, aber ich habe den Film nicht deshalb gemacht. Mich reizte nicht nur der Charakter Guillaume. Ich wollte sehen, ob meine schauspielerischen Qualitäten stark genug sind, um gegen den »sensationellen« Touch, dass gerade ich den Guillaume spiele, anzukommen.« Es scheint gereicht zu haben. Matthias Brandt dreht derzeit Film auf Film, so dass keine Zeit mehr fürs Theater bleibt: »Schade, aber bald wird es wieder so weit sein.«

Artikel vom 01.06.2005