04.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bestechung am Hof
des Sonnenkönigs
Strategiespiel um Adel und Intrigen
Am Hof des französischen Sonnenkönigs blüht die Bestechung. Unablässig lassen sich die zwölf Schlüsselfiguren im Leben des Herrschers schmieren. Dafür verschaffen sie ihren Auftraggebern auf unterschiedlichste Weise Einfluss. Wer etwa von Louis' Mutter Anne ein Zepter möchte, sollte drei Goldmünzen parat haben. Madame de Montespan und ihre Nebenbuhlerin Louise de la Vallière, zwei der vielen Mätressen des Königs, versprechen gegen ein paar Louisdor die vielseitig einsetzbaren Kronen. Nur mit Hilfe solcher Gaben lassen sich Missionen erfüllen - was in Versailles erst dauerhaft Macht und Ansehen mehrt. Das ist der Hintergrund für das wahrhaft bestechende Strategiespiel »Louis XIV«.
Die zwölf handtellergroßen Miniaturgemälde liegen schachbrettartig auf dem Tisch. Darum herum lagern die Insignien der Macht: Ringe und Helme, Kronen und Zepter, Spielkarten und Geldmünzen. Ohne die läuft nichts bei Hof. Jede der vier Personen im inneren Zirkel der Macht hält viele Exemplare eines Machtsymbols parat. Zu haben sind die natürlich nur für den, der die jeweiligen Bedingungen erfüllt: ausreichend Geld oder Einfluss-Steine. Nur wer sich in jedem Durchgang aufs Neue mit den passenden Machtgegenständen einzudecken weiß, kann bei Hof Missionen ausführen und so im langen Schatten des Sonnenkönigs gedeihen.
Im Umkreis der vier Hauptpersonen erwarten auch acht Minister und Mätressen Besuch. Sie gewähren Vorteile - aber natürlich nicht umsonst.
Bei wem es sich gerade lohnt, Geld oder Steine zu investieren, hängt ganz von den fünf Einfluss- und zwei Missionskarten ab, die in jedem Durchgang neu aufgenommen werden. Den Faktor Zufall verkörpert der unberechenbare König.
»Louis XIV« von alea / Ravensburger kostet etwa 20 Euro und ist geeignet für zwei bis vier Ränkeschmiede.(tl)

Artikel vom 04.06.2005