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»Väter der Verbraucherbildung«

Diskussion über Markenwahn und Kauferlebnis im Museum


Bielefeld (bp). »Augen auf beim Schuhekauf«, so hieß das erste Informationsheft zur Verbraucheraufklärung. Es erschien 1974 in Bielefeld und damit schlug gleichzeitig die »Geburtsstunde« der Verbraucherberatung.
»Zu der Zeit hieß es Verbraucherbildung,« erinnert sich Prof. Dr. Stephan Thomas, der damals als Student an der Bielefelder Pädagogischen Hochschule an »Augen auf beim Schuhekauf« mitarbeitete. Stephan Thomas, Landesvorsitzender der deutschen Vereinigung für politische Bildung, und Prof. Heike Steffens, wie Thomas damals an der PH, nehmen als »Väter der Verbraucherbildung« an einer Podiumsdiskussion am 2. Juni, 19 Uhr, im Historischen Museum teil.
Anlass ist die Verbraucherschutz- und Mitmach-Ausstellung »Guck mal, was du kaufst!« in Kombination mit der Schau »Für'n Groschen Klümpchen«.
Weitere Diskussionspartner sind Elke Lange, Leiterin der Verbraucherzentrale Bielefeld, und Christiane Höke, heute Gesamtschullehrerin, vor 30 Jahren, klar, Studentin an der PH und mit dabei, als die »Verbraucherbildung« geboren wurde.
Dr. Cornelia Foerster, Leiterin des Historischen Museums, erhofft sich von der Podiumsdiskussion auch eine Art Rückmeldung darauf, wie die Ausstellung »funktioniert«. Obwohl die ohnedies interaktiv angelegt ist. So können Besucher Wunschzettel schreiben. Meist geäußerter Wunsch: »Es soll alles so bleiben wie es ist«. Oder sie können der »Stiftung Warentest« vorschlagen, was die unter die Lupe nehmen sollte. Beispiel: »Kniestrümpfe, die nicht rutschen«.
Gesprochen werden soll aber auch über Markenwahn, »Shoppen« als Erlebnis, über die »Geiz ist geil«-Welle oder darüber, warum viele Kaufentscheidungen »aus dem Bauch heraus« getroffen werden.
Einlass ins Museum ist am 2. Juni um 18 Uhr; der Eintritt ist frei. Besucher haben Gelegenheit, sich die Ausstellungen anzuschauen, bevor um 19 Uhr die Diskussion im »Gässchen« des Museums beginnt.

Artikel vom 31.05.2005