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Autor: Es gab mehr als
eine heimliche Familie

Charles Lindberghs Doppelleben jetzt im Buch


München (dpa). Charles Lindberghs letzte Botschaft an seine deutsche Geliebte Brigitte Hesshaimer kurz seinem Tod mahnte: »Absolute Geheimhaltung!« Jahrzehntelang war dieser Satz Programm für den gefeierten Nationalhelden der USA, dessen Doppelleben erst 2003 die Offenbarung der drei Hesshaimer-Kinder in Ansätzen aufgedeckt hatte. Eine DNA-Analyse hatte damals belegt, dass sie leibliche Kinder des US-Fliegerhelden sind. Glaubt man dem Münchner Autor Rudolf Schröck, haben sie eine weit größere Familie als bisher angenommen - die Frauen flogen offenbar nur so auf den berühmten Flieger.
»Das Doppelleben des Charles Lindbergh in Deutschland und der Schweiz führte zur Gründung von drei heimlichen Familien mit sieben unehelichen Kindern«, schreibt der Journalist in seinem Buch »Das Doppelleben des Charles A. Lindbergh«, das Anfang Juni auf den Markt kommt. Grundlage dafür waren unter anderem Interviews mit den Kindern der Münchner Hutmacherin Hesshaimer, die sich alle durchweg positiv über ihren Vater äußern. Sie fungierten als Co-Autoren des Buches und gewährten Zugang zum Familienarchiv sowie zu 400 Seiten Korrespondenz zwischen Lindbergh und ihrer Mutter.
Daraus ging laut Schröck hervor: »Lindbergh hatte neben seiner Liaison mit der Münchner Hutmacherin gleichzeitig noch zwei weitere Liebesverhältnisse - mit Brigittes Schwester Marietta und mit seiner deutschen Privatsekretärin Valeska, die altem preußischem Adel entstammte.« Beide hielten sich hartnäckig an das Schweigegebot. Die Affären blieben nicht ohne Folgen: Außer den drei Kindern mit Brigitte hatte Lindbergh laut Schröck je zwei weitere mit deren Schwester Marietta in der Schweiz und mit Valeska.

Rudolf Schröck: Das Doppelleben des Charles A. Lindbergh Heyne Verlag, München 368 S., Euro 19,90 ISBN 3-453-12010-8

Artikel vom 01.06.2005