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»Abwegige Vorhaltungen«: Andreas Wiebe

»Einwände abwegig«

Mitternachtsshopping von Wiebe gewünscht


Bielefeld (WB/bp). Regierungspräsident Andreas Wiebe nennt die Einwände, die die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gegen das so genannte »Mitternachtsshopping« am Samstag, 2. Juli, in der Bielefelder Innenstadt erhebt, »abwegig« und »nicht stichhaltig«.
Zur Eröffnung der Aktionsreihe »Ab in die Mitte« mit einem Glockenspielfestival am 2. Juli hatte die Bielefeld Marketing im Namen des Handels bei der Bezirksregierung um eine Genehmigung gebeten, die Ladenöffnungszeit in der Innenstadt einmalig bis um 24 Uhr ausdehnen zu dürfen. Regierungspräsident Wiebe sagte ja. Daraufhin erließ die Gewerkschaft eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen ihn (das WESTFALEN-BLATT berichtete).
Wiebe vertritt die Auffassung, dass ver.di mit dem Widerstand gegen ein solches »Mitternachtsshopping« gegen die Stärkung des innerstädtischen Handels in Bielefeld agiere und damit auch nicht dazu beitrage, Arbeitsplätze zu sichern. Eine Vertretung der Interessen der Beschäftigten habe er sich insbesondere nach einem Gespräch im Januar mit den Betriebsräten des Karstadt-Quelle Konzerns anders vorgestellt.
Wiebe weist die Gewerkschaft darauf hin, dass es keinesfalls eine von ihr angeführte »Gefährdung der Beschäftigung auf dem Heimweg« geben werde, denn das Verkehrsangebot werde am 2. Juli deutlich ausgeweitet. Ob ein wirtschaftlicher Mehrwert erzielt werde, könne ver.di getrost den Erwägungen der Einzelhändler überlassen. Neben einer Stärkung der Innenstadt sieht Wiebe auch den Arbeitnehmerschutz nicht in Gefahr. In der Innenstadt habe es in den letzten Jahren keine Sonderöffnungen gegeben, während in Brackwede die Läden an drei Sonntagen pro Jahr geöffnet seien. Wiebe kündigte an, dass es 2005 wohl auch in Bielefeld-Mitte einen verkaufsoffenen Sonntag geben werde.

Artikel vom 31.05.2005