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Fair geht beim
DFB nicht vor

Arminia: Zuma und Middendorp

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat mit ihrer Entscheidung, Mainz 05 als fairstes Team der Bundesliga für die Verlosung von zwei Uefa-Cup-Plätzen zu nominieren, auch Arminia Bielefeld verärgert.

Monatelang hatten sich die Ostwestfalen in der »Karten-Wertung« der ersten Liga ein Kopf-an-Kopf mit Hannover 96 geliefert, das die Niedersachsen schließlich knapp für sich entschieden. Völlig überraschend schickt die DFL jetzt aber weder die Mannschaft mit den wenigsten Karten (Hannover), noch die einizge Mannschaft ohne Platzverweis (Arminia) ins Rennen, sondern die drittplatzierten Mainzer.
»Für uns ist das zweitrangig, weil wir ja sowieso nicht beteiligt sind. Aber für Hannover ist es ein richtiger Schlag ins Gesicht«, sagte Arminias künftiger Trainer Thomas von Heesen, der gestern bemüht war, in Bielefeld den Transfer des südafrikanischen Offensivspielers Sibusiso Zuma (FC Kopenhagen) zum Abschluss zu bringen. Heute soll mit von Heesens wahrscheinlichem Nachfolger auf dem Geschäftsführer-Posten, Ernst Middendorp, gesprochen werden. Danach dürften endlich die Personalentscheidungen fallen, die Arminia bestenfalls irgendwann in die Nähe des internationalen Geschäfts bringen könnten - auch ohne Fair-Play-Wertung.
Während Mainz bei der Auslosung am Sonntag in Manchester auf das große Los hofft, wies die DFL unterdessen die Kritik aus Bielefeld und Hannover (96-Manager Ilja Kaenzig: »Es fehlt völlig die Transparenz«) zurück. »Das sind die Kriterien der UEFA«, sagte ein Sprecher. Wenn das Reglement des europäischen Verbandes nicht eingehalten werde, stehe der Bundesliga kein Platz im Lostopf zu. Ausschlaggebend neben den Karten sei ein Bewertungskatalog, zu dem auch der Respekt vor dem Gegner und dem Schiedsrichter sowie das Verhalten von Mannschaftsoffiziellen und Publikum zähle. Für die Auswertung entscheidend sind laut DFL die Bewertungsbögen, die von den Schiedsrichter-Beobachtern ausgefüllt werden.

Artikel vom 31.05.2005