31.05.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Nowitzki lässt Luft ab:
Klebeband für »Big D«

Kritik an den Mavericks nervt die Fans

Von Friedrich-Wilhelm Kröger
Dallas (WB). Immerhin haben sie die Phoenix Suns im Play-Off-Halbfinale der Western Conference so weich geklopft, dass die nun im Finale gegen die San Antonio Spurs die Sonne nicht mehr aufgehen sehen. Aber die Enttäuschung bei den Dallas Mavericks über den NBA-Knockout ist immer noch groß.
Verzweifelt und enttäuscht: Dirk Nowitzki.
Das trifft besonders auf Dirk Nowitzki zu. Der deutsche Starspieler in der US-Profiliga sollte die Basketball-Mannschaft aus der texanischen Metropole eigentlich noch mindestens eine Runde weiter führen. Doch als die Mavericks im sechsten Spiel der »Best of Seven«-Serie trotz einer 80:64-Führung den Ausgleich gegen Phoenix verpassten und am Ende nach Verlängerung scheiterten, war der Katzenjammer da. »The Big D« (Dallas) hatte es wieder einmal nicht geschafft, weil das andere große »D« ausgerechnet in den Play-Offs nicht gerade zu Hochform auflief.
Nun befindet sich »Dircules« in der Phase der Abrechnung. Doch als er einen zu niedrigen Intelligenz-Quotienten des Teams als Argument fürs Ausscheiden ins Feld führte, bekam Nowitzki erstmals Schmackes von den Fans. Die lieben und verehren ihn - die Ätz-Kritik ging vielen allerdings zu weit. So wurde der Gebrauch von Klebeband empfohlen, um die große Lippe zu versiegeln.
Dabei hat Nowitzki nur seinen Frust rausgelassen. Und er räumt auch ein, in der entscheidenden Phase selbst unter seinen Möglichkeiten geblieben zu sein: »Das ärgert mich am meisten. Daran werde ich den ganzen Sommer zu knacken habe«, sagte der gebürtige Würzburger und versprach: »Ich werde noch härter arbeiten.« Denn auch nach sieben Jahren in den USA weiß er: Der Weg zum NBA-Champion ist lang und schwer.

Artikel vom 31.05.2005