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Swing statt
Marschmusik

Günter Noris wird 70


Kerpen (dpa). Der Türgriff ist ein Notenschlüssel, die schwarz- weiß gekachelte Sitzbank im Garten sieht aus wie ein Klavier: Wer Günter Noris, den Gründer der Bundeswehr-Big Band, in Kerpen besucht, sieht sofort, dass sein Herz für die Musik schlägt. Am Sonntag wird Noris 70 Jahre alt.
Der Bigbandleader hatte 1971 auf Initiative des damaligen Verteidigungsministers Helmut Schmidt den Swing in die Truppe gebrachtbrachte. »Es war damals nicht leicht«, denkt er an die zwölf Jahre bei der Bundeswehr zurück. »Nicht nur der moderne Sound stieß an manchen Stellen auf Unverständnis. Vor allem die Tatsache, dass ich als Zivilist das neue Orchester leitete, erregte Unmut«, sagt Noris. Dennoch setzte sich der studierte Pianist und Komponist mit großem Erfolg durch. Warum Noris 1983 die Bundeswehr verließ - darüber spricht der Bigbandleader nur ungerne. »In erster Linie störte mich die ständige Auseinandersetzung mit der Bürokratie, die die musikalische Kreativität hinderte«, sagt er. An Ruhestand denkt der 1935 in Bad Kissingen geborene Günter Noris trotzdem noch lange nicht. Im Juni erscheint die Doppel-CD »70th Birthday Celebration«. Sie wird nach seinem Wunsch den Untertitel »Meine ersten siebzig Jahre« tragen.

Artikel vom 31.05.2005