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UV-Schutz in Textilien

Das T-Shirt
schützt vor
Sonnenbrand


Von Larissa Kölling
Sommer - das ist Ferienlaune, Erdbeereis und Grillsaison. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. In Deutschland scheint durchschnittlich 1400 bis 1800 Stunden im Jahr die Sonne. Der größte Anteil davon fällt natürlich in die sommerlichen Monate - in die mit Abstand schönste Zeit.
Sonnenstrahlen machen glücklich, streicheln die Seele und verleihen - fast nebenbei - eine »gesunde« Bräune. Aber Vorsicht: Ein dunkel gefärbter Teint ist heute längst nicht mehr so unbedenklich wie noch vor einigen Jahrzehnten. Die Schreckgespenster heißen UV-Strahlungen und der - im schlimmsten Fall - entstehende Hautkrebs.
Experten der Europäischen Weltraumorganisation haben auch in diesem Jahr eine deutliche Abnahme der Ozonschicht festgestellt. In Deutschland und Mitteleuropa hat sich in diesem Frühjahr durch den Polarwirbel ein relativ großes Ozonloch gebildet. Der Polarwirbel ist ein Tiefdruckgebiet, das im Winter über dem Nordpol rotiert. Durch den sehr starken und intensiven Winter reichte er aber in den ersten Monaten des Jahres bereits bis nach Florenz. Mit der Ausdünnung des Ozons in der Atmosphäre nimmt die Gefahr von Hautschäden durch die ungefilterten UV-Strahlen zu.
Bisher galten Cremes und Kleidung als guter Schutz. Aber sommerliche Textilien wie leichte T-Shirts, luftige Kleider und Badeanzüge sind sehr lichtdurchlässig und schützen im nassen Zustand nicht mehr ausreichend. Wer möchte aber schon in schwarzem Rolli und dicker Jeanshose am Strand liegen? Denn je dichter, schwerer und dunkler ein Gewebe ist, desto besser absorbiert es die Strahlung.
Seit einigen Jahren bieten verschiedene Firmen Textilkonstruktionen mit eingebautem Schutz an. Dabei werden entweder chemische Filtersubstanzen oder Pigmente wie Titandioxid in die Faser eingearbeitet. Viele Hersteller sind dazu übergegangen, speziell die Sommermode mit Sonnenschutzfaktoren (SPF beziehungsweise für Textilien UPF, das heißt »Ultraviolet Protection Factor«) auszuzeichnen.
Dieser Faktor besagt, um wie viel Mal länger man mit dem ausgezeichneten Kleidungsstück in der Sonne bleiben kann, bis eine Hautrötung auftritt. Es erscheint etwas verwirrend, Textilien mit Sonnenschutz auszurüsten, denn ein Sonnenbrand unter der Kleidung tritt in extrem seltenen Fällen auf. Doch dies ist dann sinnvoll, wenn damit die Gesamtbelastung durch UV-Strahlen minimiert wird. Gerade für Kinder, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr bereits bis zu 80 Prozent der UV-Dosis ihres gesamten Lebens einstecken müssen, sind diese Sonnen-Shirts und -hosen ein bequemes Sommer-Outfit. Wichtig ist, dass eine Sonnenschutzkleidung nur die Ergänzung und kein Ersatz für einen vernünftigen Umgang mit der Sonne sein kann.

Artikel vom 03.06.2005