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Zafira hat Gene des Astra
Opel stellt die zweite Generation des erfolgreichen Kompaktvans vor
Flexibel wie gehabt, noch mehr Platz als bisher, dazu eine Optik, die Wertigkeit und sportlichen Anspruch widerspiegeln soll: Die zweite Generation des Opel Zafira geht mit besten Voraussetzungen am 9. Juli an den Start.
Besser als beim neuen Vertreter des Kompaktvans mit dem Blitz können Verwandtschaftsverhältnisse kaum demonstriert werden. Das Gesicht des aktuellen Astras ist eindeutig beim Zafira wiederzuerkennen. Markanteste Punkte dabei sind Scheinwerfer und Kühlergrill. Pfeilform und der massive Chromeinsatz an der Außenhaut tun ein übriges für die Familienähnlichkeit. Die Gene des Astra, der sich Opel-Angaben zufolge sehr gut verkauft (vor allem der Caravan läuft weit besser als erwartet), schlummern indessen auch im Verborgenen. Opel-Vorstand Hans H. Demant weist in diesem Zusammenhang vor allem auf die Qualität hin, mit der die Kunden überzeugt werden sollen. »Der Zafira spielt für uns eine ganz wichtige Rolle. Das Auto hat uns in den vergangenen Wochen, Monaten und Jahren hoch gehalten, ist nach wie vor die Basis für das Werk in Bochum.«
Bei ersten Testkilometern wurde aber neben der tatsächlich hohen Qualitätsanmutung noch etwas sehr deutlich: Das Fahrwerk des Zafira ist echt klasse. Der Kompakt-Van, der 1999 seine »Geburtsstunde« hatte und seitdem 1,4 Millionen Mal verkauft wurde, rollt sanft über schlechten Straßenbelag, nimmt klaglos Bodenwellen und hält auch in schnell gefahrenen Kurven sicher die Spur. Da kommt echt Freude auf.
Das gilt auch für die Platzverhältnisse im Fahrzeug. Der im Vergleich zum Vorgänger verlängerte Radstand und die breitere Spur haben zur Folge, dass das Volumen im Gepäckabteil beim Einsatz als Fünfsitzer um 45 auf nun 645 Liter gewachsen ist. Insgesamt stehen 1820 Liter zur Verfügung (plus 120 Liter). Die sind dank des bekannten, aber im Detail verbesserten Sitz-Systems äußerst variabel zu nutzen. Innerhalb weniger Augenblicke lässt sich der Zafira vom Zwei- bis zum Siebensitzer verwandeln. Und das, ohne das Gestühl auszubauen. Alles wird geklappt, umgelegt oder im Boden versenkt (dritte Sitzreihe). Erfreulich ist auch die hohe Zahl der Ablagen und Fächer.
Für den Antrieb stehen vier Benzin- und drei Dieselaggregate zur Verfügung. Als Einstiegsmotor dient der 1,6 Liter mit 105 PS (77 kW). Daneben bietet Opel den 2.2 mit 150 PS (110 kW) und den überaus agilen und drehfreudigen Zweiliter-Turbo mit 200 PS (147 kW) an. Mit dem geht richtig die Post ab. Ein neuer 1,8 mit 140 PS (103 kW) kommt im September.
Bei den Selbstzündern haben die Kunden die Wahl zwischen drei Leistungsvarianten des 1,9 CDTI: 100 PS (74 kW), 120 PS (88 kW) und 150 PS (110 kW). Die 120-PS-Variante machte bei den Testfahrten mit mächtigem Durchzug im Drehzahlkeller, erfreulicher Laufruhe und leisen Arbeitsgeräuschen einen richtig guten Eindruck. Den Partikelfilter spendiert Opel dem Trio serienmäßig.
Während die Preise für die Diesel zwischen 24 440 und 26 745 Euro liegen, wird der günstigste Zafira für 19 990 Euro (etwa 600 Euro mehr als bisher) angeboten. Dafür gibt's aber ein umfangreich geschnürtes Sicherheitspaket und auch in Sachen Komfort ist eine Menge vorhanden, das beim »alten« Zafira zusätzlich bezahlt werden musste.
Eine Klimaanlage indessen kostet in der Basisversion extra (1110 Euro). Da lohnt es sich, das 1700 Euro teurere Edition-Modell zu ordern, in dem neben Klimaanlage auch ein CD-Radio und die Gepäckraumabdeckung vorhanden sind.
Als besonderen Leckerbissen bietet Opel für 1200 Euro ein längs geteiltes Panoramadach mit integrierten Staufächern an. Das gibt es allerdings nur in der teuersten Cosmo-Version und in Verbindung mit dem Licht- (30 Euro) oder Sichtpaket (180 Euro). Erkennbar ist ein entsprechend ausgerüsteter Zafira schon aus der Ferne an einer auffälligen Irokesen-Erhöhung in der Dachmitte. Wolfgang Schäffer

Nächste Woche:
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Artikel vom 04.06.2005