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Deutscher Manager
wird Airbus-Chef

Bisheriger Vize Gustav Humbert steigt auf

Toulouse/Hamburg (dpa). An der Spitze des größten europäischen Flugzeugherstellers Airbus soll künftig ein Deutscher stehen. Nach Medien-Informationen wird Gustav Humbert, bisheriger Airbus-Vize, am Mittwoch zum neuen Airbus-Chef ernannt.Gustav Humbert (55) wird Airbus-Chef.
Dann soll der Verwaltungsrat des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS den 55-jährigen Niedersachsen in die Top-Position der europäischen Flugzeugindustrie berufen. Bisher hatten die Franzosen den Chefposten für sich reklamiert.
An die deutsch-französische Doppelspitze des Airbus-Mutterkonzerns EADS sollen zugleich der derzeitige EADS-Rüstungsvorstand Tom Enders sowie der bisherige Airbus-Lenker Noel Forgeard rücken. Ursprünglich wollte Forgeard alleiniger EADS-Chef werden und auch zugleich Airbus führen. Die Weichen für die erneut deutsch-französischen Lösungen im Ringen mit den Franzosen hat der DaimlerChrysler-Konzern gestellt, der mit 30 Prozent an EADS beteiligt ist. Der Nachfolger von Enders soll nach Medieninformationen Stefan Zoller werden, der bislang bei EADS für den Bereich Verteidigungs- und Sicherheitssysteme zuständig ist.
Gustav Humbert, 1950 in Celle geboren, mit jahrzehntelanger Karriere in der Flugzeugbauindustrie, gilt als ein Pragmatiker par excellence mit viel Durchsetzungskraft. Der ehemalige Chef der Deutschen Airbus in Hamburg hat an der TU Hannover Maschinenbau und Produktionstechnik studiert und war auch ein Jahr lang Gast-Professor an der renommierten McGill-Universität in Montréal.

Artikel vom 30.05.2005