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Gemeinsam stark
für den Standort

Vereinbarung zu Flächentarif wirkt

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Die gemeinsame Suche von Geschäftsleitung, Betriebsrat, Gewerkschaft und Verband nach einer maßgeschneiderten Lösung im Rahmen des Flächentarifvertrages ist eine ernstzunehmende Alternative zur Tarifflucht«, sagt Dietrich Kramer. Nach Einschätzung des Präsidenten der Metallunternehmer hat es seit 2004 auch atmosphärisch spürbare Trends zum Positiven gegeben

In seinem Jahresbericht geht Kramer auf die »neuartige« Tarifvereinbarung ein, die bereits im Februar 2004 unterzeichnet worden war und die selbst in den eigenen Reihen zunächst belächelt worden war. Die Rede ist von der Tarifvereinbarung, die am Standort Deutschland bestehende Arbeitsplätze sichern und neue Arbeitsplätze schaffen soll. Die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit, Innovationfähigkeit und der Investitionen waren als Ziele in der Vereinbarung formuliert worden.
War noch vor ein bis zwei Jahren verbreitet die Priorität und die Empfehlung, aus den Verbänden oder aber zumindest aus der Tarifbindung auszusteigen, suche man heute gemeinsam nach Lösungen unter der Prämisse der Tarifvereinbarung. Kramer: »Jedes Unternehmen, in manchen Fällen sogar der einzelne Betrieb, kann unter Abwägung aller Vor- und Nachteile den für sich sinnvollsten Weg auswählen.«
Insgesamt zählt der Unternehmerverband der Metall- und Elektroindustrie 59 Unternehmen mit 12 966 Beschäftigten, wobei die Unternehmen bis 99 Beschäftigten mit knapp 50 Prozent dominieren. Gut 18 Prozent der Verbandsmitglieder beschäftigen sogar weniger als 20 Mitarbeiter.
Sorgen machen sich die Unternehmen nach wie vor um Qualität und Quantität der Ausbildung. Der von den Unternehmern im vergangenen Jahr angebotene Ausbildungspakt 20/20 war von der IG Metall abgelehnt worden. Danach hatten bei 20 Prozent weniger Vergütung 20 Prozent mehr junge Menschen ausgebildet werden sollen.
Sehr erfreulich: Der Krankenstand in den Betrieben ist mit einer Quote von 5,3 Prozent auf einem historischen Tiefststand angekommen. Seit Beginn der Statistik 1985 war diese Zahl nie erreicht worden. Und die Bielefelder liegen deutlich besser als die Metallindustrie Westdeutschlands insgesamt.

Artikel vom 30.05.2005