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Solokonzerte sollen die
Akzente setzen

Ringen um Abonnenten

Bielefeld (uj). Die Vorteile eines Abonnements liegen auf der Hand, gleichwohl binden sich immer weniger Konzertbesucher an ein solches. Auch die Klassische Philharmonie Bonn, Veranstalter der Konzertreihe »Wiener Klassik«, beklagt, dass der Abonnenten-Stamm und damit die finanziell sichere Säule bröckelt.

Im Vorwort, das Heribert Beissel stets dem Programm-Flyer für die anstehende Saison zufügt, legt der Orchesterchef wieder einmal die finanziellen Nöte des Orchesters dar. Durch den Verzicht auf ein Abonnement zu Gunsten einer selektiven Entscheidung zu dem ein oder anderen Konzert sieht Beissel die Reihe »Wiener Klassik« gefährdet. Populäre Werke wie Beethovens 5. Sinfonie oder die »Jahreszeiten« von Vivaldi hätten im Freiverkauf einen regelrechten Run auf die Karten ausgelöst, während weniger bekannte Werke eine Zurückhaltung im Einzelverkauf verursachten. Beissel: »Das ist in den Zeiten des weg vom Abonnement, hin zum Einzel- oder Spontankauf für ein Orchester mit unserer finanziellen Struktur eine neue problematische Situation.«
Trotz des Ungleichgewichts, so Beissel, suche man das Heil nicht in ungesteuerten Preisanhebungen. Andererseits dürfe man die Augen vor der Tatsache nicht verschließen, dass eine halbvolle Halle das späte Ende der Abonnement-Reihe sei, wirbt Heribert Beissel ebenso für ein Abonnement wie auch um einen Beitritt zum Förderverein. Schließlich sei es auch ein Anliegen der Konzertreihe, den Nachwuchs zu fördern.
Nichts desto trotz: Das Programm für die Saison 2005/2006 steht und setzt dieses Mal Schwerpunkte bei den Solokonzerten, für die Beissel bei Wettbewerben nach attraktiven Solisten Ausschau hält.
Beethovens Klavierkonzert Nr. 3 steht dann auch im Zentrum des ersten Konzerts am Dienstag, 25. Oktober, in der Oetkerhalle. Umrankt von der »Eroica«, der 3. Sinfonie des Komponisten, und der Ouvertüre zu »Die Geschöpfe des Prometheus«.
Mozarts Violinkonzert Nr. 5 wird am Dienstag, 29. November, ergänzt um Bachs Brandenburgisches Konzert Nr. 3 und Haydns Sinfonie Nr. 84.
Die Romanze für Violine und Orchester von Beethoven steht auf dem Programm des dritten Wiener Klassik-Konzerts am 14. Februar 2006. Dazu gesellen sich Liebeslieder und Neue Lieder von Brahms, Mozarts »Kleine Nachtmusik« und Haydns Sinfonie Nr. 82.
Die Reihe schließt am 18. März mit »Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart« von Max Reger, der Ouvertüre zur Oper »Don Giovanni« und Mozarts Haffner-Serenade.
Informationen zum Abonnement gibt es telefonisch unter 0228/65 49 65.

Artikel vom 30.05.2005