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Nach Frust und Feier folgt Angriff

Ailton bleibt bis 2006

Berlin (WB/o.k.). Die Frustverdauung dauerte nicht wirklich lange. Zwei Mal Zweiter hinter den Unersättlichen aus München - das trübte die Party der Schalker nicht übermäßig.

Denn der Plan des Revierclubs für die kommende Saison steht bereits: Nach Frust und Feier folgt jetzt wieder der Angriff. »Wir arbeiten daran, mit den Bayern auf Augenhöhe zu sein. Ich werde es noch erleben, dass wir vor ihnen liegen«, kündigte Manager Rudi Assauer in bierseliger Laune und der unvermeidlichen Zigarre zwischen den Lippen an. Auch Trainer Ralf Rangnick, der die verunsicherte Elf im September 2004 auf Platz 15 übernahm und noch in die Champions League und ins Cup-Endspiel führte, hat Gefallen an der Jagd gefunden: »Wenn wir ihnen einmal mehr als acht Monate lang Paroli bieten können, ist vielleicht noch mehr drin.«
Das 1:2 im Berliner Olympiastadion war schnell Geschichte. Ausgelassen feierten die Spieler (auch Ailton tanzte), der Trainer und der Rest der blau-weißen Familie in ihrem Hotel das ersehnte Ende einer insgesamt sensationellen Saison. Zwar fehlte das »Sahnehäubchen« (Rangnick), doch immerhin musste man nach total verpatztem Beginn unter Ex-Coach Jupp Heynckes am Ende in Meisterschaft und Pokal nur dem Branchenriesen den Vortritt lassen. Als Schande empfindet dies niemand, sondern als Bestätigung, dass der Weg in die richtige Richtung weist. Ein stolzer Rangnick: »Viel besser geht es nicht. Wir sind zwei Mal Zweiter geworden. Wir sind die klare Nummer zwei in Deutschland.«
Der allerdings wie im Schlussspurt der Meisterschaft auch bei der Hitzeschlacht in Berlin am Ende die Kraft und Konzentration fehlten, um den großen Coup zu landen und den fünften Pokalsieg der Clubgeschichte zu schaffen.
Klarheit scheint es übrigens in der Personalie Ailton zu geben. Der Brasilianer, der nach seiner Auswechslung die hingestreckte Hand seines Trainers wegwischte, will wie vertraglich vereinbart bis 2006 bleiben. »Ich werde weiter spielen. Ich bleibe ein Schalker«, sagte Ailton. Assauer bestätigte: »Wenn er sagt, er macht weiter, dann macht er weiter. Er hat ja noch einen Vertrag.«

Artikel vom 30.05.2005