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13 als Glückszahl

Vorfreude auf die Heroen von einst

Hans Peter Tipp ist WESTFALEN-BLATT-Sportredakteur.
Von Hans Peter Tipp
Gut, dass die Ostwestfalen nicht abergläubisch sind. Denn die Gerry Weber Open 2005 sind die 13. Auflage des Tennis-Events. Und sie beginnen an einem Freitag. Wenn das mal gut geht. . . 
Aber ganz bestimmt wird alles gut. Darum muss sich niemand Sorgen machen. Das inzwischen routiniert eingespielte Organisationsteam, das immer vehementer seiner Fühler auch nach anderen sportlichen Highlights neben dem Tennis -ÊHandball-Supercup, Handball-WM - ausstreckt, hat bereits im Vorfeld ganze Arbeit geleistet.
Bewährtes erhalten, Neues hinzugewinnen -Êdiese bekannte Vorgehensweise hat Turnierdirektor Ralf Weber auch anno 2005 konsequent umgesetzt. Natürlich erleichtert mittlerweile der ausgezeichnete Ruf der Rasenfestspiele in Ostwestfalen die Verpflichtung von Stars, Sternchen und Statisten. Aber den muss man sich schließlich erst einmal erwerben . . .
Und natürlich auch verteidigen. Das geht - Show Events hin, Rahmenprogramm her - immer noch am besten mit sportlicher Qualität. Die hat die »Glücksausgabe« der Gerry Weber Open in Hülle und Fülle zu bieiten. Allen voran der unbestrittene Star des Welttennis, der zweimalige Halle-Champion Roger Federer. Er allein wäre schon Grund genug, um sich - warum nicht mal mit der Bahn (die Eintrittskarten gelten als Fahrausweis) - auf den Weg in die Lindenstadt zu machen.
Aber da sind ja auch noch die Herausforderer: Rafael Nadel, 18 Jahre und kein bisschen leise. Alle sind gespannt, was das Energiebündel, das auch modisch mit dreiviertellangen Tennishosen überraschende Akzente setzt, auf Rasen zeigt. Ist er schon ein kompletter Tennisspieler?
Mit Marat Safin ist die Nummer 4 der Jahres-Weltrangliste, des Champions Race, ebenso am Start wie die Nummer 7, Nikolay Davydenko. Aufschlag also für vier Top-10-Profis: Vorteil Halle.
Die Favoriten kommen zwar aus dem Ausland, doch nicht umsonst gelten die Gerry Weber Open als Gesundbrunnen für geschundene deutsche Tennisseelen. Hier haben sie immer besser gespielt als anderswo: allen voran Nicolas Kiefer, aber auch Thomas Haas und Rainer Schüttler verließen Halle stets mit mehr Selbstvertrauen als bei der Anreise -Ê und dieses Mal kommen sie als Weltmeister, wenn auch nur als inoffizieller.
Die Grand Slam Champions Trophy rundet zum zweiten Mal die Gerry Weber Open ab. Boris Becker, Michael Stich und Thomas Muster haben dieses Mal Jim Courier auf den Centre Court gebeten. Man darf gespannt sein, was der »Club der alten Männer« dieses Mal zeigen wird. Und auch die Frauen halten Einzug: Martina Hingis und Gabriela Sabatini garantieren immer noch Tennisgenuss
Es gibt also wahrlich keinen Grund, abergläubisch an die 13. Gerry Weber Open heranzugehen. Das Programm ist so vielfältig wie nie zuvor. Kommen Sie also nach Halle und genießen sie Weltklassetennis »live« in Ihrer Nachbarschaft - und noch vieles mehr.

Artikel vom 02.06.2005