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Vorwürfe
gegen USA

Amnesty-Bericht


London/Berlin (dpa). Amnesty International (AI) sieht den weltweiten Konsens zur Achtung der Menschenrechte gefährdet und hat schwere Vorwürfe gegen die USA gerichtet. »Guantánamo ist der Gulag unserer Zeit«, sagte AI-Generalsekretärin Irene Khan am Mittwoch in London bei der Vorlage des Jahresberichts der Menschenrechtsorganisation über das US-Gefangenenlager auf Kuba. Das Lager müsse umgehend aufgelöst und die Gefangenen frei gelassen werden.
Die Organisation registrierte im vergangenen Jahr in 149 Ländern Menschenrechtsverstöße. In 104 Staaten wurden Menschen Opfer von Folter und Misshandlung durch Sicherheitskräfte, Polizisten oder andere Staatsangestellte.
Die Zahl der zum Tode verurteilten Menschen stieg 2004 im Vorjahresvergleich um mehr als das Zweieinhalbfache auf 7395. Bei den Hinrichtungen stehe China 2004 mit einer Zahl von 3400 an der Spitze, sagte die Generalsekretärin der deutschen AI-Sektion, Barbara Lochbihler, in Berlin. »Wir wissen, das tatsächliche Ausmaß liegt noch viel höher.«
Für Deutschland mahnte die Organisation einen Abschiebestopp für Flüchtlinge in Krisengebiete wie Afghanistan, das Kosovo oder Togo an. In diesen Ländern seien Menschen nicht sicher vor Gewalt und Verfolgung.

Artikel vom 26.05.2005